Thema:
Re:Übrigens braucht man zur Brennstoffgewinnung auch Strom flat
Autor: Fritz Schober
Datum:24.06.20 12:39
Antwort auf:Re:Übrigens braucht man zur Brennstoffgewinnung auch Strom von rash65

>>Von den Transportkosten (auch Energie) mal ganz abgesehen. Es ist ja nicht so dass Rohöl mit einem Fingerschnips zu Diesel/Benzin wird und magisch in den Tanks der Tankstelle erscheinen. Das wird bei diesen unseriösen Studien immer gänzlich ignoriert.
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>Stimmt. Aber vermutlich kannst du das ignorieren, weil die Brennstoffe, die zur Stromerzeugung für die E-Autos genutzt werden, ja auch produziert werden müssen. Das wird sich auf beiden Seiten wahrscheinlich nicht viel schenken.


Strom ist quellenneutral. Das heißt Du kannst Strom aus Sonnenlicht, Atomkraft, fossilen Brennstoffen aller Art, Holz etc. gewinnen. Dem E-Auto ist es egal und darum kann man bei E-Autos den Energieträger konstant sauberer machen (im Fall von Solarenergie extrem sauber) während Verbrennerautos sind sehr stark quellengebunden.

Man kann zwar mit "Biosprit" den fossilen Brennstoff durch einen Nachwachsenden ersetzen (z.B. Rapsöl oder Mais) aber diese Alternative hat auch einen sehr negativen ökologischen Fußabdruck und eine ethische Komponente (Mais der zu Diesel oder Benzin wird ist Mais den weder Mensch noch Tier essen kann).

Das Nächste beim Elektroauto ist, dass man die Batterie recyclen kann. Der Rohstoff Lithium darin wird nicht verbraucht. Das heißt man kann nicht nur die Energiequelle sauber machen, man kann auch das Fahrzeug selber recylen. Beim Verbrenner kann man den Rohstoff den man verbrennt nicht wieder zurückholen und erneut verwenden. Zudem kann man Batterien immer sauberer machen (weniger Kobalt z.B.). Diesel und Benzin dagegen bleiben gleich.

Ein Elektoauto wird also immer sauberer je sauberer der Strom ist den man verwendet und die Rohstoffe die man dafür benötigt kann man immer wieder neu verwenden.

Im Idealfall der Zukunft fährt ein Elektroauto 100% mit Solarstrom der lokal von den Dächern der Region gewonnen wird in dem es sich befindet und wenn die Batterie und mechanische Teile nach 12+ Jahren nicht mehr genug Leistung haben wird das ganze Fahrzeug recycled und der größte Teil des Materials wird zum Bau eines neuen Elektrofahrzeugs verwendet.

Das senkt massiv den ökologischen Fußabdruck während man bei ein Verbrennerauto zwar die mechanischen Komponenten recylen kann, der Treibstoff aber immer als CO2 und andere Abgase in der Atmosphäre landet und der Betrieb immer schmutzig bleibt weil man eben diese petrochemischen Komponenten und das logistische Netzwerk der Förderung und Distribution der Flüssigkeiten braucht (Öl, Benzin/Diesel).

Wenn man übrigens den Faktor "Krieg um Öl" und den Preis den die Natur für die Förderung zahlen muss mit einbindet, wird es ganz übel und der Verbrenner kriegt auch noch eine moralische Schuld obendrauf. Wir erinnern uns:
[https://i.imgur.com/FOR3AL5.jpg]
[https://www.manager-magazin.de/images/image-730190-galleryV9-bhcy.jpg]
[https://www.welt.de/img/wissenschaft/mobile102037229/8552509627-ci102l-w1024/Ogoniland7-DW-Wissenschaft-OGONI-jpg.jpg]
[https://www.bilaterals.org/IMG/jpg/photo-of-oil-sands-mine-by-andrew-s.-wright.jpg]

Solarpanels erzeugen keine Ölpest oder ruinieren Landstriche auf Jahrzehnte. Man kann sie schnell auf und abbauen und es gibt keine Altlasten. Selbst Windräder können maximal abbrennen und das bleibt ein lokales Ereignis und keine Dekaden lange Belastung wie brennende Ölfelder oder leckende Ölbohrungen im Nigerdelta.


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