Thema:
Re:Die Märchenstunde nähert sich ihrem Ende flat
Autor: Fritz Schober
Datum:23.06.20 08:25
Antwort auf:Re:Die Märchenstunde nähert sich ihrem Ende von Kyo

>Fritz im Speziellen ist dieses Jahr innerhalb von zwei Wochen von dem hier...
>[https://www.maniac-forum.de/forum/pxmboard.php?mode=message&brdid=6&msgid=4657623]
>... zu dem hier gewechselt:
>[https://www.maniac-forum.de/forum/pxmboard.php?mode=message&brdid=6&msgid=4667384]


Wie siehst Du da einen Widerspruch?
Sanders will USA im Sozialbereich auf EU Niveau bringen.
In USA ist "sozial = böse = Kommunismus = Enteignung = Elend" so in die Köpfe gebrannt dass selbst wenn Sanders es geschafft hätte er mit diesem Widerstand auch als Präsident hätte weiter kämpfen müssen. Der Widerstand war aber so groß dass er schon im Vorfeld von der eigenen Partei aber auch von vielen ängstlichen Wählern zugunsten von Biden fallengelassen wurde. Biden ist genauso Teil des Systems der Bereicherung und Bestechung der Politiker durch Spender wie auch die Republikaner. Da finden beide Seiten immmer einen Konsens. Darum gilt Biden auch als einer der es schafft bipartisane Gesetze auf den Weg zu bringen. Warum? Weil es Gesetze sind bei denen sich beide Parteien und deren Spender bereichern. Das ist ein System das etabliert und bekannt ist und genau dieses Establishment wird daher wieder gewählt. Da Sanders ein paar junge Leute auf die Idee gebracht hat dass es auch anders gehen könnte müssen die establishment Demokraten (Biden, Pelosi, früher Clinton) sich im Wahlkampf weit nach links lehnen und Sanders ähnliche Versprechungen machen. Das erschreckt aber die Spender welche bei Wort "sozial" vor allem an "kostet mich mehr" denken. Darum hat Biden seinen Spendern gesagt dass sie sich keine Sorgen machen müssen, wenn er Präsident wird würde sich fundamental nichts ändern.

Das sind alle Vorgänge die man überprüfen kann die geschichtlich so nunmal sind. Wenn jemand ein Foto von einem Hasen macht und jemand zeigt auf das Foto und sagt "das ist ein Hase" dann ist das kein talking Point der Fotografen sondern eine Beschreibung der Realität.

>Ich halte Biden erst einmal nicht für senil, was einer der bekloppteren Talking Points ist.

Hast Du Dir längere Biden Ansprachen angehört?

>Aber um bei deiner Frage zu bleiben: Tatsächlich ist Bidens Programm ziemlich progressiv. Das haben auch schon diverse linke Aktivisten wie Sean McElwee erkannt:
>[https://www.salon.com/2020/06/17/how-to-make-joe-bidens-administration-the-most-progressive-in-history/]


"how to make" ist nicht "is"
"Biden should work with activists" ist ein Wunsch und nicht das was er tut.

Das ist Hoffnung nicht Fakt.
Biden gibt sich links weil er muss. So wie Pelosi sich mit AOC filmen ließ und später über ihren "Green Dream Whatever" gelästert hat.
[https://theweek.com/speedreads/822458/pelosi-calls-green-new-deal-green-dream-whatever]

Das demokratische Establishment hat sich im Wahlkampf immer progressiv gegeben (auch Obama) und wenn es dann im Amt zum Schwur kam den Kurs geändert oder beim leichtesten Widerstand eingeknickt.

Es wäre toll wenn Biden ein EU ähnliches Sozialsystem etablieren würde. Ich glaube halt null daran weil er das auch mehrfach als "nicht machbar" bezeichnet hat und vor allem damit hausieren geht wie kompromissbereit er mit Republikanern ist.


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