Thema:
Re:Selbstverständnis von Linken und Rechten flat
Autor: Telemesse
Datum:22.06.20 00:15
Antwort auf:Re:Selbstverständnis von Linken und Rechten von Xtant

>LOL.
>
>Vielleicht sollte Willy erst einmal kapieren, dass er mit 55.000 Brutto und der Möglichkeit, überhaupt Häuschenund Passat abstottern zu können, tatsächlich rein statistisch schon zur Oberschicht gehört?
>
>Die "kleinen Leute" sind woanders. Und ja, damit ist er nicht mehr unbedingt die typische SPD-Klientel. Wenns ihm wirklich nur darum geht, seine Euros beieinander zu halten, ist er eigentlich schwärzer als schwarz. Aber für Rechtsanwälte und Immobilienmakler mit Haus samt E-Klasse vor der Tür vielleicht nicht so leicht zu durchsteigen.  
>
>Links sein MUSS heutzutage bis zu einem gewissen Grad auch heißen, das Gemeinwohl im Auge zu behalten, das zur Not halt mal über die 10 Euro in der eigenen Tasche oder der "Freiheit" beim Rasen auf der Autobahn geht. Sonst machts keiner mehr.
>
>Die SPD macht's ja auch nur ungenügend. Undsie hat IMO bei  der rasant egoistischer werdenden Gesellschaft eigentlich auch gar keine Chance mehr, eine echte Volkspartei zu sein. Die Grünen haben jetzt lange im Prinzip auch über ihre Verhältnisse gelebt.


Die SPD bräuchte sich eigentlich nur mal anzuhören was Teile Ihrer ehemalige Kernwählerschaft, z.b. Gewerkschaftsmitglieder, Beamte und Staatsdiener, so umtreibt. Denen pisst sie aber seit geraumer Zeit lieber mächtig ans Bein. Nach meinem Verständnis war die SPD immer eine Arbeiterpartei. Wenn sich aber diese dort nicht mehr repräsentiert fühlen könnte man ja konstatieren das da irgendwas in der politischen Ausrichtung schief läuft.

Man sollte auch nie vergessen das alle Parteien Lobbyvertretungen sind die eben
Klientelpolitik für ihre Lobby aka Wählerschaft machen. Ganz egal ob da Linke, Grüne, FDP,
CDU oder AFD draufsteht. Insofern ist eine Partei die es allen recht machen will
in sich schon ein Paradoxon und eine Partei die vielleicht Unternehmer und
Vermögende repräsentiert genauso legitim wie eine die eben die Interessen von
sozial Benachteiligten vertritt. Und da Unternehmer und Vermögende
höchstwahrscheinlich nie eine absolute Mehrheit stellen werden sondern wohl
eher unter 10% der Bevölkerung zu finden sein werden wird deren Einfluss
langfristig eben auch nicht größer als 10% sein. Und die parlamentarische
Vertretung dieses Anteils ist in der Demokratie eben genauso wichtig und legitim
wie die parlamentarische Vertretung der restlichen 90% der Bevölkerung
entsprechend ihrer Wünsche und Bedürfnisse.
Deswegen bin auch kein Freund von der These das man wählen sollte was für
andere gut ist, sondern jeder sollte das wählen was für ihn persönlich wichtig ist.
Denn nur so erhält man eben eine parlamentarische Vertretung aller Interessen
gemäß ihrem Anteil an der Bevölkerung.


< antworten >