| Joseph Campbell - The Hero with a Thousand Faces |  |
Campbell befasst sich mit Mythen, Legenden und Märchen aus allen Weltregionen. Von der Odyssee, der Ilias, über die germanischen Legenden, die Grimmschen Märchen bis in den Orient hinein (Mahayana, die Veden etc.) ist so ziemlich alles vertreten. Selbst Legenden der Eskimos oder Riten der Bewohner der Osterinsel werden aufgeführt.
Wenn man sich für solche Geschichten begeistern kann, ist die Abhandlung wirklich augenöffnend, da sie die verborgenen, eigentlich offen zu Tage liegenden Symbole hervorbringt. Man hat bei der Lektüre der zahlreichen Geschichten im Hinterkopf oft den Gedanken, dass sich die ein oder anderen Werke ja doch auffallend ähneln, obwohl sie aus völlig anderen Zeiten und Regionen stammen. Wie kann das sein? Campbell dekonstruiert diese Mythen, klassifiziert diese nach bestimmten Kriterien und analysiert diese dann - bisschen oberflächlich, aber im Rahmen des Zeitgeists - mit den damaligen Methoden der Psychoanalyse. Die Stärke des Buches liegt in dem Herausarbeiten der Gemeinsamkeiten und der fesselnden Sprache.
Nebenher habe ich in Teilen das Audiobook gehört, das viele Nachweise zwar streicht, dafür aber immer wieder passende Sequenzen einer Vorlesung von Campbell einstreut, in der man ihn an der Tafel kritzeln und das Publikum lachen hört, was ganz charmant ist.