Thema:
Re:Ist das nicht immer so? flat
Autor: Pezking
Datum:16.06.20 09:46
Antwort auf:Re:Ist das nicht immer so? von ChRoM

>>Es wäre absolut schädlich, wenn Journalisten sich zur Neutralität verpflichten würden. Dann wäre der kritische Journalismus tot. Und kein überzeugter Demokrat sollte sich das wünschen.
>
>Geht leider am Thema vorbei. Im fraglichen Fall ging es gar nicht darum, welche Position die Zeitung einnimmt.


Habe ich auch nicht behauptet.

>Es ging darum, ob man als Journalist abweichende Meinungen zulassen darf. Dass hier ein Journalist angefeindet wurde und von seiner Position zurücktreten musste, weil er seinen Job gemacht und einen Meinungsbeitrag veröffentlicht hat, sollte jeden Journalisten auf die Straße bringen.

Diese Darstellung ist falsch.

1.) Die Kolumne stammt nicht aus der Feder des Journalisten James Bennet. Dieser hatte dem republikanischen Hardliner Tom Cotton seine Rubrik für einen Gastbeitrag zur Verfügung gestellt. Was ja schon mal haarig ist. Und prompt nutzte Cotton die Plattform, um für einen Militäreinsatz gegen die BLM-Proteste zu werben.

2.) Bennet gab später zu Protokoll, den Gastbeitrag vor der Veröffentlichung nicht einmal gelesen zu haben:

"Die Zeitung berichtete zudem, dass Bennet den Beitrag vor der Veröffentlichung nicht gelesen hatte. Cotton hatte unter anderem geschrieben: "Vor allem eines wird die Ordnung auf unseren Straßen wiederherstellen: eine überwältigende Machtdemonstration, um Gesetzesbrecher zu vertreiben, festzunehmen und schließlich abzuschrecken." Schon direkt nach der Veröffentlichung hatte es Debatten gegeben, wie ein solcher Beitrag in der Zeitung landen konnte. Cottons Artikel ist noch abrufbar, inzwischen aber mit einer längeren Anmerkung der Redaktion versehen. Präsident Trump kommentierte die Personalie in einem Tweet höhnisch."

[https://www.spiegel.de/kultur/new-york-times-meinungschef-kuendigt-fristlos-nach-umstrittenem-beitrag-a-2deb5e17-7923-424d-9a2c-662f701acba3]

Allein das ist schon unprofessionell und verantwortungslos dass es brummt! Natürlich läuft man dann Gefahr, seinen Job zu verlieren!

>Angst um seinen Job haben zu müssen, weil man das falsche schreibt oder "falsche" Meinungen dritter aucb nur zulässt, das kennt man sonst aus autokratischen Staaten.

Erstens passt das nicht zum hier vorliegenden Fall und zweitens kann man es auch übertreiben.


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