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Autor: | token | ||
Datum: | 16.06.20 09:08 | ||
Antwort auf: | Re:Parkplätze von Telemesse | ||
>Hier ist es so das es überhaupt keine Bürgerbewegung gibt. Die Anwohner incl. aller Gewerbetreibenden möchten die Parkplätze unbedingt behalten. Das ist hier jetzt auch kein Verkehrshotspot wo sich den ganzen Tag Blechlawinen durchwälzen sondern eine kleine Nebenstraße mit einem Anwohnerparkplatz mit etwa 25 Stellplätzen für die Anwohner und etwa 6 Kurzzeitparkplätzen für die Geschäfte.100m entfernt befindet sich der Schloßplatz der direkt an den etwa 30 Hektar große Hofgarten/Stadtpark angrenzt. Es gibt hier also auch keinen Mangel an Grünflächen. >Wir sind hier ja auch keine Großstadt in der der Verkehrskollaps droht sondern eine Mittelstadt mit gut handelbarem Verkehrsaufkommen. Da finde ich so eine Prinzipienreiterei auch albern. Zumal die Energiewende eh nicht damit plant das Auto abzuschaffen sondern auf eine andere Antriebsform setzen möchte, und die infrastrukturellen Herausforderungen je nach Ortschaft komplett andere sind. So könnte es bei euch ja so gelagert sein dass die Schaffung weiterer Parkbuchten mit der Kombination von Stromsäulen zukunftsträchtig wäre, ein einfaches Trenddenken wie du es zitierst erscheint da ziemlich stumpf. In meinem Wohnviertel schaut es anders aus. Köln ist in vielen Wohnzonen einfach total zugebaut und es gibt schlicht und ergreifend gar nicht die Räume die man irgendwie nutzen könnte. Hier müsste man, wenn man an dem Konzept alle Verkehrswege für alle Verkehrsteilnehmer offen zu halten folgen wollen würde die halbe Stadt abreißen. Entweder lebt man weiter mit dieser Überfrachtung, welche auch dazu führt dass der Stresslevel für alle hoch bleibt und speziell das Radfahren auch mit Gefahren einhergeht die speziell Kindern nicht mehr zuzumuten sind. Oder man streicht einen der Verkehrsteilnehmer. Und da fällt die Diskrepanz bei der Raumnutzung auf. Das Auto beansprucht die Straße und durchgehende Parkbuchten nach links und rechts. 80% der Nutzfläche entfallen auf Autos, Gehsteige wiederum sind oftmals keine zwei Meter breit. Komme ich von der Bahn kann ich gar auf einem recht langen Streckenabschnitt mit meinem Begleiter nicht mal nebeneinander gehen, man geht hintereinander. Jetzt während Corona weiche ich mehrfach auf die Autostraße aus um Distanzierungsgebote einzuhalten. Da muss man einfach realistisch bleiben was man für Optionen hat. Wenn man damit leben will dann würde auch weiterhin gelten dass man mehr Parkflächen schaffen müsste, da der Mangel an Parkflächen ja auch auf andere Verkehrsteilnehmer abstrahlt, etwa durch zweite Reiher auf einem größeren Verkehrsweg der auch für das Rad funktionieren könnte, wenn da eben nicht ständig Postkutschen, Warenanlieferungen oder "ich bin kurz zum EC-Automaten" Parker den aufgepinselten Radweg zustellen würde. Da gäbe es punktuell Optionen, bei mir ist eine Allee wo der Grünstreifen nicht für Fußgänger offen ist und ausreichend breit ausfällt dass man mit Schrägbuchten ohne große Verschandelung sicher weitere 30 Parkbuchten schaffen könnte. Oder aber man ist konsequent, baut Parkhäuser in die Randzonen und sperrt die Straßen für alles was nicht Waren- Postverkehr ist. Aktuell leide ich halt in allen drei Rollen, als Fußgänger ist scheiße, als Radfahrer ist scheiße, und als Autofahrer ebenso. Und wenn ich mich frage, was kann man machen, sehe ich da eben nur, deal with it, oder eben, aus reinen Wohnzonen muss das Auto schlicht und ergreifend raus, weil da die Verhältnismäßigkeit fehlt. |
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