Thema:
Re:Nicht besonders überzeugend flat
Autor: DJS
Datum:15.06.20 19:29
Antwort auf:Re:Nicht besonders überzeugend von peppi

>>Wo ist das Problem?
>
>Du schreibst wie aus dem Nichts zu etwas das nicht Thema war. Machst du gern.


Ich hab es quasi zum Thema gemacht. Nicht aus dem Nichts, sondern aus der Situation heraus.
Der Autor schreibt:
"Und nun denkt mal jeder eine Weile über die vielen vielen vielen Einzelfälle nach, die ihren Weg in unseren Nachrichtenstream finden.
Und dann diskutieren wir noch mal über die Bedeutung von „überwältigende Mehrheit“.
Denn so überwältigend ist die in diesem Fall gar nicht.


Ich deute darauf hin, dass es eben gar keine Argumentation ist, sondern genau so in einem ausländerfeindlichen Text der Rechten stehen könnte. Die argumentieren eben auch nicht. Das sind lose Behauptungen, "viele viele Fälle", die "Mehrheit ist gar nicht so überwältigend". Ja, ich sag aber es sind wenige Fälle und die Mehrheit ist doch überwältigend. Und jetzt? Jetzt habe ich auch toll argumentiert und Du bist jetzt auch auf meiner Seite, richtig? ;)

Der Punkt ist: bei den Rechten wird es zurecht kritisiert, hier hagelt es "+1" weil der Text so doll überzeugend ist. Das ist mein Problem damit und deswegen erwähne ich es.

>>Ich wiederhole mich gerne: in beiden Fällen wird angezweifelt, dass es sich um Einzelfälle handelt, in beiden Fällen sind es aber Einzelfälle. Nur das habe ich behauptet, nicht mehr und nicht weniger. Der Autor reimt sich etwas zurecht, so wie es Rechte tun.
>
>Hä? Er argumentiert vollkommen schlüssig.


"Ich finde, es sind zu viele Einzelfälle" ist keine schlüssige Argumentation, sondern eine Meinung. Die kann er natürlich haben, vielleicht stimmt sie sogar. Aber er wird niemanden überzeugen können wenn sein Argument ist: "Es ist so weil ich es sage."
Lustigerweise sagt er sogar in der Mitte des Textes selbst, dass es keine Statistiken gibt und beschwert sich (zurecht) darüber.

>>Du meinst, dass Gerichte über einen Fall entscheiden ist ein strukturelles Problem? Wer soll es sonst machen? Oder ist das Problem, dass einem Polizisten eher geglaubt wird als jemandem der vermutlich nicht ohne Grund angehalten wurde?
>
>Wenn nicht mal ein Prozent der Fälle gegen die Polizei ausgehen - dann weist das demnach auf alles paletti hin!?


Das weist auf gar nichts hin. Es kann sein, dass es Versagen der Justiz ist, es kann sein dass Kriminelle aus Rache die Polizei anzeigen.
Man kann vermuten, dass es eher unwahrscheinlich ist, dass fast alle Anklagen unbegründet waren. Zu diesem Zeitpunkt kann man es nicht sicher sagen.

>>Oder weißt Du einfach, dass es nicht gerecht war die Polizisten in den 3393 Fällen freizusprechen?
>
>Staatsanwaltschaft und Polizei, informier dich mal zu diesem Abhängigkeitsverhältnis. Bitte.


Ja habe ich so halb, in dem unten verlinken Artikel ist es grob erklärt.

>>Naja, sie wird genau so überwacht wie andere Berufsgruppen auch.
>>
>>Hier ein passender Artikel
>>
>>[https://www.bpb.de/politik/innenpolitik/innere-sicherheit/201425/kontrolle-der-polizei]
>>
>>Ja, es wäre nicht verkehrt, wenn wirklich eine komplett unabhängige Behörde die Polizei überwachen würde. Nur: auch dort kann es Korruption geben. Es ist ein Teufelskreis. Egal was man macht, wenn auf den entscheidenden Posten Menschen sind die da nicht sein sollten wird sich nichts ändern.
>
>Nein. Überhaupt nicht. Du kannst doch nicht sagen: "Ist doof. Kann man halt nix machen. Weil ist so. "


Das stimmt. Man muss auf jeden Fall versuchen es besser zu machen. Ob es was bringt weiß man dann erst wenn man es durchgeführt hat. Und sollte es nicht klappen überlegt man sich etwas Neues.


< antworten >