Thema:
Re:Bin wieder deutlich im Plus flat
Autor: PartyPaul
Datum:11.06.20 13:59
Antwort auf:Re:Bin wieder deutlich im Plus von 17383

>>Zu einem bin kein Horst aber bisschen rantig, weil grad aufgewacht bin :D
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>Ich find das Wort einfach gut ;-)
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>>Also sorry für den zu bissigen Tonfall.
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>Ebenfalls!
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>>Aber ich scheine dich dann doch falsch verstanden zu haben weil ich deine Antwort auf tse so interpretiert habe, als dass du seiner  grundaussage widersprechen wolltest, die auch den Ausspruch schäbig beinhaltete. (dabei versteh ich dich jetzt so, dass du ihm nur die nachvollziehbarkeit des Wertzuwachs erläutern wolltest).
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>Genau. Das überfluten mit neuem Geld wird von vielen als sehr kritisch gesehen!
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>>Zum anderen war der rant am Ende nicht primär gegen dich gerichtet, sondern dagegen, dass dann dich so viele bei dieser Lotterie mitmachen, die letztendlich auf die n Grundsatz beruht sein Geld auf das Wachstumsprinzip zu vermehren und imo dieses Prinzip so ziemlich mitverantwortlich für vieles ist, was wirtschaftlich global schief läuft
>
>Aber wie sieht die Alternative aus? Geld auf dem Konto verliert über die Jahre an Wert. Ein normaler Angestellter wird über die Jahre faktisch ärmer, weil sein Gehalt und sein Erspartes auf dem Konto einfach nicht mit dem Wertverlust Schritt halten  wird. Er ist gezwungen, das Geld anzulegen, da Spareinlagen keine oder sogar Negativzinsen einbringen.


Anderes Wirtschafts- und Politikmodell, dafür müsste aber die gesamte Welt zu 90 % an einem Strang ziehen, was trotz Corono und Klima auch heute noch wohl utopisch erscheint, dass wir da in den nächsten 20 Jahren hinkommen.

>Ich seh das ganze auch sehr kritisch. Ich seh die Fehler aber nicht unbedingt bei der Finanzbranche (die sicherlich aber ihren gehörigen Teil zu beiträgt!) sondern bei der amerikanischen Finanzpolitik.
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>Als Bsp: Steven Mnuchin, derzeit Finanzminister der USA. Sein Vater war Partner bei Goldman Sachs. Ausschließlich deswegen durfte er dort auch einsteigen und war verantwortlich für die Hypothekenkredite zuständig. Schnell hat man gemerkt, dass sich eine Blase entwickelt und so wurden die Kredite in MBS verpackt, um das Risiko zu verstecken. Als die Krise im vollen Gange war, hat er eine Bank aufgekauft und baute diese zu einer Zwangsvollstreckungsmaschine um. Das wurde auch mit unerlaubten Methoden durchgezogen.
>Im Nachgang sollte seine Bank und damit er angeklagt werden. Kamala Harris war damals Attorney General und versuchte Senatorin zu werden. Sie hat die Klage abgewiesen und zeitgleich eine große Spendensumme für ihre Kampagne von Mnuchin erhalten.
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>Und dieser Mnuchin ist heute verantwortlich für den wichtigsten Finanzmarkt und die Geldpolitik der weltweiten Leitwährung. Die Politik zieht keinerlei Grenzen, mischt fleißig mit und fördert das Fehlverhalten sogar, in dem sie zB Wirtschaftsprüfern die Ratings vorgibt oder die FED zwingt, unendlich Geld zu drucken.


Zeigt eigentlich nur, dass der Kapitalismus wie wir ihn kennen am Ende an den gleichen Problemen scheitert wie der Kommunismus, nämlich den individuellen negativen Eigenschaften des Menschen (Neid, Egoismus, Narzissmus, Gier, Korruptheit etc.) Es hat nur länger gedauert und nach den Kriegen im letzten Jahrhundert, war er ein echt guter Motor.
Jetzt kämpfen wir aber immer stärker mit den Problemen des Systems und der Abhängigkeit vom immer weiter zu steigernden Konsum/Wachstum. Politiker sind Marionetten der Wirtschaft, immenser Wohlstand und damit Macht einiger geht auf Kosten der Masse, Spreizung der Schere zwischen Arm und Reich im Allgemeinen usw.

Wir haben mittlerweile wieder einen großen Adelsstand aufgrund der Vermögen ohne ihn als solches zu bezeichnen. Anstatt den Wohlstand und notwendige Arbeitsleistung besser zu verteilen, und aufgrund von besseren Maschinen und effizienteren System weniger (Zwangs-)Arbeit für alle zu haben, sind die meisten Arbeitnehmer moderne Arbeitssklaven, die schlaf- und grundbedürfnisse abgezogen täglich mehr Zeit mit Dingen für jemand anders verbringen müssen, als für sich selber.

Klar ist das Basisniveau der Erfüllung der Grundbedürfnisse eines jeden Menschens, sprich Dach überm Kopf, Medizin, Nahrung etc. gegenüber Industriezeitalter und früher speziell in der westlichen Welt gestiegen, aber dieses Niveau sinkt in letzter Zeit ja tatsächlich wieder, obwohl Konsum und eben der Wohlstand der bereits Reichen immer weiter gesteigert wird.

Qualität der Nahrung der Masse sinkt, medizinische Leistungen bzw. deren Qualität werden aus Kostengründen immer weiter gesenkt, Häuser können sich Haushalte in vergleichbaren Klassen im Vergleich zu vor 40-60 Jahren nicht mehr leisten usw.
Und wenn man nicht mit dem entsprechenden Status Quo geboren wird, wird es immer schwieriger in hohe Klassen aufzusteigen.

Und wenn die führenden Staaten da nicht bald gegensteuern und neue Wirtschafts- und Politikmodelle etablieren, kann das Ergebniss eigentlich nur eine entsprechend brutale Revolution sein. Ich hoffe nur, ich muss sowas nicht im Rentenalter erleben.


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