Thema:
Re:Was ist eigentlich euer Problem? flat
Autor: Telemesse
Datum:10.06.20 16:32
Antwort auf:Re:Was ist eigentlich euer Problem? von Pezking

>>>>Es gibt eben Leute die schieben Panik und sind scheinbar richtig heiß drauf laufend die neuesten Extremprognosen ausfindig zu machen um im Untergangsszenarien Quartett die spektakulärste Karte auf den Tisch hauen zu können oder es gibt Leute die ganz schlicht und einfach die Umstände zur Kenntnis nehmen wie sie sind und sich damit arrangieren so gut es geht (z.b. Klimaanlage einbauen, Gartengestaltung/Vegetation anpassen, Pool bauen, Photovoltaik aufs Dach etc.) Das ganze ist übrigens völlig unabhängig vom Verständnis der klimatischen Veränderungen oder vom eigenen Verhalten sondern einfach ein simpler pragmatischer Vorgang.
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>>>Das ist vielleicht die anschaulichste Beschreibung einer typisch konservativen Herangehensweise an alle Probleme, die ich je gelesen habe.
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>>>Den allgemeinen Niedergang als unausweichlich akzeptieren, Mahner nervtötend finden und froh darüber sein, dass man für seinen eigenen Hausstand wenigstens noch ein Weilchen die Symptome mit dem eigenen Reichtum lindern kann.
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>>Lol was ein Quatsch. Wo bitte habe ich den Niedergang als unausweichlich akzeptiert?
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>Dein "Umstände zur Kenntnis nehmen wie sie sind und sich damit arrangieren so gut es geht" habe ich so interpretiert.
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>Aber ja, damit meinst Du wohl nur, dass Du Dir eine Beurteilung der Umstände und Prognosen nicht zutraust und Dich deshalb in erster Linie mit dem Hier und Jetzt arrangieren willst. Trifft es das besser? Ist eine aufrichtige Frage, soll nicht süffisant klingen!
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Was meinst du mit nicht zutrauen? Ich sehe das so: Das Klima verändert sich und dies äußert sich eben in Symptomatiken (Höhere Temperaturen, weniger Niederschlag dafür Stürme und Starkregenereignisse etc.). Damit muss erst mal jeder umgehen. Ganz egal ob er den Klimawandel ernst nimmt oder nicht und auch ganz egal ob er etwas dagegen unternehmen möchte oder nicht. Die Bekämpfung der Ursachen des Klimawandels ist ein langwieriger Prozess. Ob der Wandel gestoppt werden kann ist fraglich, eine Verlangsamung denkbar, ein Rückgängig machen utopisch. D.h. ob man möchte oder nicht, man muss sich an die geänderten Bedingungen anpassen. Der Landwirt wird andere Getreidesorten anpflanzen müssen, wer in einer Dachwohnung wohnt wird sich irgendwann eine Klimaanlage gönnen, Neubauten werden anders isoliert und besser gegen Sturm geschützt werden, wer einen großen Garten hat wird sich evtl. einen Pool bauen, weil man den eben häufiger nutzen können wird als z.b. Vor 20 Jahren und wenn wir mehr Sonnenstunden haben wird Photovoltaik eben effizienter und sinnvoller.

>>Ich hab einzig und allein gesagt das es mir aktuell mit dem Regen reicht. Da ich aktuell Urlaub habe, den ich zu Hause verbringe habe ich da nämlich lieber schönes Wetter mit Sonnenschein als Kackwetter mit Wind und Regen. Das ganze moralschwangere Zeigefingergewedel kam hier nicht von mir sondern haben andere hier reingebracht. Ich hatte bisher auch immer den Eindruck das die Hitze- und Kältescheisse Threads nicht frei von Ironie und Sarkasmus waren. Humor scheint aber offensichtlich den Klimamahnern hier ein Dorn im Auge so das jetzt wohl jeder Thread moralisiert werden muss.
>>Übrigens: Ob ich mich über Regen oder Sonnenschein freue oder nicht hat keinerlei Einfluss aufs Klima, noch nicht mal aufs Wetter.
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>Ich fand Deine Reaktion ja auch gar nicht so wild. Ich wünsche mir ja Regen, Kälte und Wolken gerade auch nicht für's Klima, sondern für mein eigenes Wohlbefinden. Wobei ich mir gerade Regen auch tatsächlich für die hiesigen Böden und Wälder wünsche, denen würde ich nach den letzten Jahren auch mal sechs Wochen Dauerregen gönnen. Es ist unübersehbar, dass sie es bitter nötig haben - das fällt mir aber auch nur auf, weil ich als Hundebesitzer ständig in der Natur bin.
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>Ich halte Dein Posting nur wirklich für eine wunderbare Zusammenfassung von konservative Lösungsansätzen, ganz unabhängig vom Kontext und von Dir! Die FYIGM-Mentalität hast Du treffend auf den Punkt gebracht, wenn auch vermutlich ungewollt. :-)


Wo siehst du denn einen konservativen Lösungsansatz? Mein post enthält überhaupt keinen Lösungsansatz. Es enthält noch nicht mal die Intention irgendeinen Lösungsansatz aufzuzeigen.
Und bzgl. des Wohlbefindens. Ja ich fühle mich bei wärmeren Wetter wohler. D.h. ja aber im Umkehrschluss doch nicht das ich mir deswegen keinen Niederschlag und Dürreperioden wünsche. Wenn es nach mir ginge könnte es jede Nacht ergiebig regnen und dafür tagsüber schön die Sonne scheinen.
Aber wenn mein Ansatz nach deiner Auffassung konservativ ist, was wäre denn ein progressiver Umgang mit den Symptomen des Klimawandels? Jeden Tag zu jammern und sich in Untergangsszenarien zu ergehen ist jedenfalls nicht meine Art.


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