Thema:
Re:Hamburg: 289 Knöllchen auf einmal! flat
Autor: T-Storm
Datum:30.05.20 20:24
Antwort auf:Re:Hamburg: 289 Knöllchen auf einmal! von Telemesse

>>>>Der Unterschied bleibt: auf dem Fahrrad gefährdest Du v.a. Dich selbst und in geringerer Brisanz andere. Im Auto auf Drogen über eine rote Ampel killt halt auch gern mal direkt eine ganze Familie.
>>>
>>>Und je schwächer umso weniger gelten die Regeln für einen oder wie soll ich das verstehen?
>>
>>[...]
>>
>>Etwas überspitzt bebeispielt: Wenn ein Fußgänger bei roter Ampel unbeobachtet von anderen (leicht zu beeindruckenden Kindern z.B.) über eine leere Straße geht, dann ist das zwar auch eine Regelübertretung aber komplett unbedeutend.
>
>Und wo ist der Unterschied wenn das selbe ein Auto macht?


Ich bin nicht sicher, ob sich diese konkrete Frage nun aus dem Gesprächsverlauf wirklich ergibt. Wider meines Beispiels, welches doch eigentlich offensichtlich nur eine Extremisierung des thematisierten Verletzungspotential/Regelübertretungs-Verhältnisses war, geht es hier doch niemandem um ideale Ampelsituationen, sondern generell ums Verkehrsgebaren der unterschiedlichen Verkehrseilnehmer, und deren grundsätzlichem Verletzungspotential.

Oder anders gesagt um nun doch bei der Ampel zu bleiben: Ob nun um 3 Uhr früh ein Auto über die leere Kreuzung im Dorf langsam bei rot fährt, oder ein Fußgänger das gleiche zur selben Zeit in einem anderen Dorf macht, ist relativ egal.

Weniger egal wird es, wenn dies Mittags in der Stadt passiert und der Autofahrer ungebremst über eine rote Ampel fährt, während sich in der Kreuzung andere Verkehrsteilnehmer befinden.
Ich täte mich fast wetten, dass weniger Menschen verletzt oder getötet werden, wenn dies ein Fußgänger macht. Allein schon weil sich dieser langsamer bewegt, weniger Platz einnimmt und weit weniger Masse hat als ein Auto.
Sprich: Notfalls ist es auch anderen Verkehrsteilnehmern leichter dem Fußgänger auszuweichen, als man einem Auto ausweicht, das mit ~40km/h angefahren kommt. Und selbst wenn es einem Auto nicht gelingt dem Fußgänger auszuweichen, werden vermutlich weniger Menschen verletzt, als wenn das Auto in die volle Kreuzung einfährt.

Und darum ging es tse ja wohl, der stärkere hat sich im Alltag einfach rücksichtsvoller und aufmerksamer zu verhalten. Dass das aber natürlich viele Abstufungen hat und keine schwarz/weiß Geschichte ist, wie du es spannenderweise ja in deiner Antwort auf Slapshot kritisierst, obwohl du es selbst genauso machst, sollte ja eigentlich nicht so überraschend sein. Andersrum, glaube ich jetzt nicht, dass ich mich weit aus dem Fenster lehne, wenn ich dir unterstelle durchaus mit der Intention einer Lagerbildung bzw. Verstärkung dieser deinen Ursprungsbeitrag hier verfasst zu haben.


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