Thema:
Re:Immobilienmarkt: Mehr Nachfrage als vor der Krise flat
Autor: Telemesse
Datum:26.05.20 23:21
Antwort auf:Re:Immobilienmarkt: Mehr Nachfrage als vor der Krise von Mainzelmännchen

>Das ergibt doch alles überhaupt keinen Sinn.
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>Natürlich stehen Gewerbe-/Büro-/Gastro-/Einzelhandelsimmobilien erheblich unter Druck, weil hier derzeit die Ellenbogen ausgefahren werden und das Recht des Stärkeren eingefordert wird: Unternehmen verschiedenster Branchen haben seit Wochen und Monaten erhebliche Umsatzeinbußen, auch für die nächsten Monate ist keine Rückkehr auf Vorkrisenniveau zu erwarten. Also wird der Druck auf die Vermieter maximal erhöht. Ein faires Miteinander ist erstmal Vergangenheit.
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>Wenn aber Unternehmen so deutliche Umsatzeinbußen haben, dann kommt das auch in den Geldbeuteln der breiten Masse an. Kurzarbeit sehen wir bereits in nahezu allen Wirtschaftszweigen, Insolvenzen rollen langsam an, Entlassungswellen wurden bereits vor Corona vorbereitet (z.B. Autoindustrie) und werden nun beschleunigt durchgeführt. Warum zur Hölle sollten nun die Preise für Wohnimmobilien auf dem absurd hohen Niveau verharren? Wer in jüngster Vergangenheit gekauft hat, konnte bereits vor Corona nur eine extrem bescheidene Rendite erwarten. Die MIetsteigerungen haben sich bereits seit Längerem von den Kaufpreissteigerungen entkoppelt. Das gilt umso stärker für alle Regionen abseits der wirtschaftlichen Ballungszentren.
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>Einzige, für mich logische Erklärung: Die Vernunft vieler Menschen setzt beim Eigenheimkauf vollkommen aus. Das halte ich auch in gewisser Weise für legitim: Wenn jemand den Herzenswunsch hat, im Eigenheim zu leben und sich dafür bis in die Rente hinein zu verschulden, indem Kreditverträge eingegangen werden, bei denen überspitzt gesagt bereits ein kleiner Husten zum Problem werden kann, dann ist das ok. Aber dessen sollte man sich bewusst sein. Denn mit ökonomischer Vernunft hat das nichts mehr zu tun.
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>Bei einem Multiple von Jahreskaltmiete zu Kaufpreis inkl. Nebenkosten von 35, wie es oftmals insb. bei neuwertigen Immobilien der Fall ist, kann mir doch niemand erzählen, dass das mit irgendetwas anderem als Liebhaberei zu tun hat. Ökonomisch ist das blanker Unsinn.


Nicht unbedingt. Wenn du aktuell Kapital auf der Bank liegen hast, hast du Probleme das unterzubringen ohne 0 Zins oder sogar Strafzinsen zu zahlen. Also muss das Geld runter vom Konto.
Sichere Anlageformen mit Rendite sind aktuell nicht zu finden. Wenn du nun aber z.b. für 500.000 eine Wohnung kaufst und 1.000 Euro Kaltmiete bekommst bleiben dir im Endeffekt (nach Abzug nicht umlegbarer Nebenkosten und Rücklagenzuführung) etwa 10.000 Euro übrig. Und 10.000 Euro mehr ist eben allemal besser als nix mehr oder sogar weniger auf dem Konto und es bleibt natürlich noch die Hoffnung einer zukünftigen Wertsteigerung der Wohnung.


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