Thema:
Re:Und was ist Deine Lösung? Nix tun? -nt flat
Autor: Syxta
Datum:16.05.20 14:57
Antwort auf:Re:Und was ist Deine Lösung? Nix tun? -nt von peppi

Rassismus, Gleichberechtigung, LGBTQ-Rechte usw. sind mMn absolut gesellschaftliche Probleme, Themen, die gemeinschaftlich angegangen werden können, zu deren Besserung jeder einzelne beitragen kann und sollte.

Aber sexuelle Belästigung erfreut sich keiner flächendeckenden Akzeptanz in der Gesellschaft. Falls doch, ist mir da wohl einfach nicht klar.

Es gab Zeiten, in denen es normal und gesellschaftlich akzeptiert war, Neger zu sagen, in denen es absoluter Standard war, dass Frauen Haus, Herd und Kinder hüten, in denen sich Schwule und Lesben verstecken mussten, die es offziell einfach gar nicht geben durfte, die totgeschwiegen wurden. All diese Dinge wurden immer und immer und immer wieder angebracht, werden es immer noch, und es hat in vielen, wenn auch leider längst nicht allen Kulturkreisen über Jahrzehnte hinweg durch mühsame Arbeit ein Umdenken in der Gesellschaft stattgefunden.

Hier sehe ich eben den großen Unterschied.

Das eine sind gesellschaftliche Normen, die mit der Zeit einen Wandel erleben, das andere sind Straftaten, die alles andere als Akzeptanz in der Gesellschaft finden. Ein Vergewaltiger wird nicht umdenken und die Gesellschaft, die Vergewaltiger ohnehin nie akzeptiert hat, muss nicht umdenken.

Ok, in dem 15-minütigen Beitrag wurden nun auch stark unterschiedliche Sachverhalte beleuchtet. Abwertende, verletzende, sexistische Kommentare im Internet oder auf der Straße oder das Zusenden von Dickpics sind nochmal anders zu bewerten, als full-on Vergewaltigungen und werden sehr wahrscheinlich auch von einem jeweils anderen Schlag Mensch ausgeführt, auch wenn es gewiss Schnittmengen geben wird.

Viele Heranwachsende oder auch ewig Unreife mit Internetzugang lassen wahrscheinlich gern mal aus Bock einen dummen, verletzenden Kommentar ab, insbesondere bei Prominenten, wo ich mir vorstellen kann, dass diese so abstrakt, so entfernt wirken, dass man den eigentlichen Menschen dahinter und dessen Vulnerabilität überhaupt nicht erkennt. Vielleicht hat man zumindest denen mit dem Beitrag ein wenig die Augen geöffnet.


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