Thema:
Re:Absolut flat
Autor: token
Datum:16.05.20 11:01
Antwort auf:Re:Absolut von Telemesse

>Aber meinst du nicht das intelligente Verkehrskonzepte, Anpassung der Infrastruktur und attraktive Alternativen zum Auto in den Großstädten da nicht produktiver sein dürften als ein bißchen Flickschusterei am infrastrukturellen Status Quo mit vollgestopftem und unattraktivem ÖPNV und plumper Strafenerhöhung?

Das stimmt durchaus dass das produktiver wäre, allerdings ist es ja nicht so dass der andere Aspekt deswegen weil was anderes effizienter wäre, keine Rolle spielt.
Infrastrukturelle Umbauten sind Projekte die einen seeeeehr langen Atem brauchen und gerade in Großstädten fehlt es oft an Platz so dass kurz- und mittelfristig nichts anderes über bleibt als dass man sich die Verkehrsräume teilt.
Diesbezüglich ist eine weitere Verkehrsberuhigung auch aus Sicht der Autofahrer sicher besser als die Alternative, Autofahrern Verkehrsräume wegzunehmen. Verkehrsberuhigung ist ein Kompromiss, die echte Axt ist die Sperrung von Straßen für den Autoverkehr.

Wie man diese Verkehrsberuhigung hinbekommt um bspw. den Radverkehr aufzuwerten und attraktiver zu machen, darüber lässt sich streiten. Der direkte Führerscheinentzug war schon äußerst drakonisch, auf der anderen Seite griff er aber dort wo der Übertritt kein Lapidarvergehen dargestellt hat. Wenn viele Denken, "aber sowas kann doch mal aus Versehen passieren", dann ist das schon Teil des Problems. Ja, aus der Fahrerkabine mag es zwischen den Geschwindigkeiten 54 und 30 keine so signifikanten Unterschiede geben, wenn man keinen Metallkäfig um sich rum hat sieht das schon anders aus als wenn ein Auto ungefähr in deinem Tempo unterwegs ist, oder mit dem DOPPELTEN.

Nichtsdestotrotz empfand auch ich das als zu krassen Wechsel, wenn so ein Verkehrsverhalten etabliert ist, macht man sowas imo besser in mehreren Stufen statt von jetzt auf gleich.


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