Thema:
My 2 cents... flat
Autor: Kilian
Datum:14.05.20 18:35
Antwort auf:The Babymaker - günstiges, schlichtes E-Bike von d-animal

>[http://www.indiegogo.com/projects/the-babymaker-stealth-road-ebike-with-belt-drive#/]
>Taugt das wohl was?


Das Design vom Babymaker gefällt mir sehr gut. Der erste Blick auf die Crowdfunding-Website ist allerdings etwas ernüchternd, da wesentliche Angaben gar nicht oder nur versteckt vorhanden sind, das Bike sich jedes kleine Extra teuer bezahlen lässt, manche technische Lösungen mMn nicht so optimal sind und ein Preis von 2.300 Euro (Normalpreis für die Pro-Version nach Ende der CF-Initiative) viel zu teuer für das Gebotene ist.

Die Reichweite von 15 bis 50 Meilen (also 24 bis 80 Kilometer; bei Normalgebrauch wohl ca. 26 Meilen, also 42 Kilometer) wäre mir persönlich zu gering. Besonders in Kombination mit dem fest verbauten Akku hat man dann zu oft die Plackerei, abseits vom eigenen Zuhause eine Steckdose zu finden. (Mein Cowboy hat eine verlässliche Reichweite von 70 bis 80 Kilometer, was i.d.R. für eine Woche reicht. Dieser Lade-Rhythmus ist für mich okay.)

Das Gewicht von 14,5 Kilogramm ist für ein Pedelec sehr gut! Das liegt aber auch an dem kleinen Akku und den nicht vorhandenen Komponenten wie Schutzbleche, Beleuchtung, Gepäckträger etc. Unterm Strich für sich aber ein Pluspunkt.

Ich mag keine "Bike-Computer" bzw. LCD-Displays am Rad; ich bevorzuge möglichst wenig Schnickschnack, weil es besser aussieht und auch nicht kaputtgehen kann. Das Rad hat ein solches Display, weil es auch fünf verschiedene Unterstützungsstufen bietet, die irgendwo geregelt werden müssen. Mich nerven solche Stufen, aber immerhin hat es nicht auch noch zusätzlich eine Gangschaltung. Und: Das Display ist sehr klein und sieht recht einfach zu bedienen aus. Kann man so akzeptieren, denke ich.

Die Konstruktion und Verarbeitung sehen ziemlich gut aus, mit geglätteten Schweißnähten und innenliegenden Kabelzügen. Dass die Erfinder auch schon erfolgreich ein anderes Bike via CF auf den Markt gebracht haben, sollte einem genug Sicherheit geben, hier keinen Reinfall zu erleben.

Manche Komponenten sind aber billig, besonders beim Standard-Modell: Die mechanischen Felgenbremsen sind mMn unterdimensioniert und in manchen Situationen schlichtweg gefährlich bei einem Pedelec. (Das Teil fährt in den USA 40 km/h!) Schade ist auch der Kettenantrieb in der Standard-Version. Das Pro-Modell kommt mit hydraulischen Scheibenbremsen und Riemenantrieb, kostet aber auch eine ganze Stange mehr. (Zu viel IMO.)

Viel mehr lässt sich zu dem Babymaker nicht sagen, da es nicht mehr Infos zu den anderen Komponenten  gibt. Wenn ich eine Variante ins Auge fassen würde, dann die Pro-Variante für derzeit 1.267€ + Versandkosten (sicher noch mal 150€ oder mehr). Damit käme man wohl ca. 500€ unter dem Cowboy oder Van Moof S3 raus, was schon okay ist, wenn man mit dem schmaler dimensionierten Akku zurecht kommt. Anstelle der Standard-Variante würde ich das hier im Forum bereits mehrfach erwähnte Sushi Bike in Betracht ziehen.


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