Thema:
Sammelantwort flat
Autor: Transistor
Datum:09.03.20 16:45
Antwort auf:Re:Bei Corona... von Transistor

Als Antwort an alle zum Thema:

Industrialisierung, Automatisierung, Digitisierung...all das hat unmengen Arbeitsplätze gekostet. Trotzdem kommen die wenigsten auf die Idee sich die Zeit davor zurückzuwünschen. Neue Arbeitsplätze sind entstanden, Arbeitszeiten für alle konnten reduziert werden. Vor 30 Jahren wurde ohne mit der Wimper zu zucken ein ganzes Land abgewickelt mit offiziellen Arbeitslosenzahlen von 20%+. Mit denen, die die neuen Bundesländer verlassen haben wahrscheinlich eher 1/3. Vom restlichen Ostblock ganz zu schweigen. Unterm Strich geht es fast allen besser als zuvor. Warum soll das jetzt anders sein? Da sollte man die Kirche im Dorf lassen. Jetzt werden klimaschädliche Arbeitsplätze wegfallen, neue werden entstehen. Das ist doch alles schon zig mal so ähnlich passiert in der Geschichte. Neu ist das Ausmaß des Klimawandelproblem.
Jeden Tag verschwinden in Deutschland hunderte oder gar tausende Arbeitsplätze, darunter zukunftsträchtige und dringend benötigte in Solar und Wind. Kaum einen interessiert es. In der Finanzwelt sind wir bei rund 25%, ganz ohne co2 Hypothek. Bei 50% Luftfahrt soll es dann plötzlich ein Problem sein? Damit wären wir vermutlich (habe hier keine Zeit für eine Recherche) auf dem Stand um 2000. Ich kann mich nicht daran erinnern, dass es Deutschland da so viel schlechter ging. Es sind zudem selbst hier im Osten so viele Stellen unbesetzt. Schule,Kita, Pflege, Handwerk, Dienstleistung, Bahn... Überall besteht schon heute enormer Mangel der nicht gedeckt werden kann... Von daher... So wäre es dann halt mit der Luftfahrt und auch anderen Branchen wie Bergbau.
Gewinne privatisieren und Verluste sozialisieren kann wohl kaum der richtige Weg sein, genauso wenig wie die Umweltkosten der Allgemeinheit aufzubürden während gleichzeitig die Gewinne sprudeln.

Zum Tourismus: Warum soll es da sonderlich bergab gehen? Gerade uns als Reiseweltmeister stehen doch dann blühende Zeiten bevor. Wer heute in die Ferne schweift macht seinen Urlaub in der Region. Das sollte leicht für die Kompensation ausbleibender ausländischer Touristen genügen. Andere Länder z. B. In Afrika oder Asien hätten da schon größere Probleme, aber durch ein nichts (oder zu wenig) tun in Sachen Klimaerwärmung werden die Probleme ungleich größer sein.

Und zum Thema Rechte, Nationalismus usw. Was wird wohl passieren wenn die Klimaveränderungen noch deutlicher werden? Wenn ganze Kontinente mehr oder weniger unbewohnbar sind, wenn Milliarden von Flüchtlingen einen bewohnbaren Lebensraum brauchen? Es finden schon jetzt überaus hässliche Szenen an den Grenzen statt. Was soll dann passieren? Da ist sich doch dann erst recht jeder selbst der Nächste und man wird sich die Probleme, die die Umstellung der Arbeitswelt heute bedeuten würde, zurückwünschen.

Das einzige Problem was ich aktuell wirklich sehe ist die Unfähigkeit unsere phlegmatischen Regierung die Dinge wirklich in der notwendigen Geschwindigkeit anzugehen. Hier wird jahrelang nichts gemacht dann weitere Jahre nach einem kompromiss gesucht obwohl eine minimalforderung nicht mehr verhandelbar ist und selbst wenn man diesen hat, passiert mehr oder minder nichts...

Transistor

Ps: Der letzte Absatz im vorhergehenden Post war etwas durcheinander. Logisch ist die Wirtschaft auch im Bereich
Luftfahrt betroffen, wenn Flugzeuge am Boden bleiben. Insgesamt ist bisher von den wirtschaftlichen Coronafolgen bei uns noch nicht viel zu spüren. Es wäre wünschenswert wenn sich die Leute aber gleich ein Stück daran gewöhnen würden - wo möglich aus dem homeoffice zu arbeiten, für ein Meeting nicht um die halbe Welt zu jetten sondern das virtuell abzuhalten und den Urlaub mal wieder in der Region zu verbringen. So ist es eher im Sinne des Verfassers formuliert.

Nebenbei wären die Änderungen gegen den Klimawandel ja nicht ansatzweise so dramatisch. Da geht es nicht darum ganze Regionen abzuriegeln und somit (wirtschaftlich) lahmzulegen sondern schlicht co2 neutral unterwegs zu sein. Das überschneidet sich beim Thema Luftfahrt aktuell mit corona.


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