Thema:
Re:Honda Jazz, die 2. flat
Autor: X1 Two (deaktiviert)
Datum:28.02.20 11:29
Antwort auf:Honda Jazz, die 2. von Mampf

>Nachdem letzte Woche der Autokauf dank der Nichtbereitschaft, des Händlers zu handeln, fehlgeschlagen ist, versuche ich es diesen Samstag erneut.
>
>Diesmal geht es um folgendes Angebot:
>
>[https://www.autoscout24.de/angebote/honda-jazz-1-4-comfort-benzin-rot-11cd4595-3569-4b86-9c3b-d30a0b1713cd?cldtidx=2&cldtsrc=listPage]


Puh, da gehen bei mir schon direkt wieder die Warnleuchten an. Keine Angabe von Unfallfreiheit, dafür wurde vor zwei Jahren die Motorhaube neu lackiert. Wer macht denn sowas bei einem acht Jahre alten Kleinwagen? Außerdem wird in jedem Fall ein Ölwechsel fällig.

>Zwar hat die Karre mehr auf dem Tacho, was sie laut dat.de auf ca 3.600 Euro Wert setzt, dafür sind die Bremsen (gröste Schwachstelle bei dem Modell) generalüberholt, Winterreifen am start,  eine Garantie für die Frontschutzscheibe anbei und für ein Jahr Ruhe was den Tüv angeht. Wenn alles andere stimmt (vlt bekomme ich noch 100-200 Euro rabat) würde ich gerne zuschlagen.

Du willst 4.500 Euro für ein Auto ausgeben, was unfallfrei noch 3.600 Euro wert wäre und es vermutlich nicht ist (realer Wert damit um die 3.000 Euro), wo in einem Jahr der TÜV fällig wird, was mit völlig undefinierbaren Kosten verbunden sein kann, weil du keinerlei Gewährleistung hast. Das absolute Minumum, was du machen solltest, wäre den Wagen mal kurz von einer Werkstatt checken zu lassen. Dafür brauchst du natürlich die Zustimmung des Verkäufers und es wird dich 100 bis 200 Euro kosten - aber das sollte es dir wert sein. Wenn der Verkäufer nicht will, dann weißt du eh, er hat was zu verbergen. Außerdem Profiltiefe der Reifen checken, denn acht Reifen bringen dir nichts, wenn sie alle ersetzt werden müssen. Das sind dann locker nochmal 1.000 Euro.

>Wie geht man aber bei einem Privatkauf am sichersten vor? Der wagen ist noch auf den Aktuellen Besitzer angemeldet, und wie ich der ANzeige entnehme, wird die Abmeldungvom Verkäufer durchgeführt.

D.h. du brauchst ein Kurzzeitkennzeichen, um den Wagen überführen zu können. Womöglich auch zwei, wenn deine Zulassungsstelle nicht innerhalb von 5 Tagen Termine hat.

>Nehme ich schon die Anzahlung als solche mit? Wird der Vertrag vor Ort ausgefüllt? Sicher hängt das vom Verkäufer ab, aber worauf sollte ich dabei achten?

Anzahlung? Eigentlich wird das alles sofort fällig. Du bekommst einen Standardvertrag, ihr unterschreibt den beide, du zahlst das Geld bar oder per Echtzeitüberweisung (eventuelle Limits beachten), du nimmst das Auto mit. Du kannst natürlich eine Anzahlung vereinbaren, macht hier vielleicht auch Sinn, weil er das Auto ja dann erst abmelden will. Wobei ich in dem Fall nach Vertragsunterschrift auch nichts anzahlen würde, sondern dann soll er anschließend den Wagen abmelden und ich würde ihn am nächsten Tag holen und bezahlen.

Ich kann dir nur grundsätzlich davon abraten, dieses Auto zu nehmen. Du hast einen festen Arbeitsvertrag. Lease was Vernünftiges, wo du Kosten abschätzen kannst. Wo du Sicherheit hast. Du sagst deine Frau ist auf das Auto angewiesen, also handele entsprechend. Kannst du im Fall der Fälle in 12 Monaten ein neues Auto kaufen, weil dieses nicht mehr durch den TÜV kommt? Was ist bei einem Motorschaden in drei Monaten? Bei einem Händler hast du da immer noch Sicherheit, bei einem privaten Verkauf hast du Pech gehabt. Wenn ich auf ein Auto tatsächlich angewiesen bin, dann muss ich ein Auto nehmen, auf das ich mich verlassen kann. Natürlich innerhalb meines Budgets. D.h. in deinem Fall entweder ich lease einen Neuwagen für um die 200 Euro im Monat oder ich kaufe ein echtes Schnäppchen um die 1.500 Euro und wenn das dann kaputtgeht hole ich das nächste. Aber 4.500 Euro für ein zehn Jahre altes Auto von privat, wenn ich darauf angewiesen bin, dass das jeden Tag läuft? Das ist unklug.


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