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Re:DIE LINKE IST DIE SED-NACHFOLGEPARTEI flat
Autor: Telemesse
Datum:26.02.20 21:26
Antwort auf:Re:DIE LINKE IST DIE SED-NACHFOLGEPARTEI von thestraightedge

>>Das „Die Linke“ die SED Nachfolgepartei ist ist doch vollkommen unstrittig. Aus der SED ging die PDS hervor und diese wurde lediglich nach Fusion mit der WSAG namentlich in „Die Linke“ umbenannt. D.h. die SED wurde niemals offiziell liquidiert sondern mit anderem Namen weitergeführt. SED Mitglieder wurden automatisch PDS Mitglieder und mussten aktiv austreten wenn sie dies wollten, was auch viele taten. Klar ist die Programmatik nicht die gleiche sondern wurde etwas entschärft aber das es sich hier um eine legitime Nachfolgepartei handelt kann doch niemand abstreiten.
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>Das ist in der Rechtsnachfolge klar. Es wird ihr aber eben immer um die Ohren gehauen, als sei sie programmatisch vergleichbar. Das ist doch Unfug für jeden, der die SED mal näher betrachtet hat.
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>Vielleicht war da 92 als PDS noch mehr von drin, aber 30 Jahre (!) später ist das doch alles komplett verwässert, sofern man nicht "aber die sind ja immer noch links!" als Indiz nehmen möchte.
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>>Beim Vergleich mit der AFD geht es imo doch gar nicht darum zu behaupten das die Linken gleich schlimm wären sondern darum das die angestrebten strukturellen Änderungen der Gesellschaftsordnung vergleichbar sind auch wenn die dahinter stehende Zielsetzung natürlich unterschiedlich ist. Nicht nur inhaltlich sondern natürlich auch qualitativ.
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>Verstehe ich nicht. Fabuliert die Linke vom großen Umsturz, so wie die AfD? Und wo sind die inhaltlich ähnlich? Und qualitativ?


Ziel ist letztendlich eine geänderte Gesellschaftsordnung mit Überwindung der Klassengesellschaft. Das resultiert in Vergesellschaftung vieler Wirtschaftsbereiche sprich Enteignungen. Also zurück zu volkseigenen Betrieben und Planwirtschaft.
D.h. gleichzeitig eine Stärkung von Kollektivrechten gegenüber Individualrechten.

Es gibt ja auch einige Parteigruppierungen die gar keinen hehl daraus machen solche Bemühungen voranzutreiben und deren Intentionen durchaus verfassungsfeindlich gesehen werden können. Daher ja auch deren Beobachtung durch den Verfassungsschutz:
Da wären: Die Kommunistische Plattform, ein offen tätiger Zusammenschluß von Kommunistinnen und Kommunisten die aktiv an der Basis und in Parteistrukturen wirken. Daneben die neomarxistische "Sozialistische Linke" (SL), die "Arbeitsgemeinschaft Cuba Sí", die vom "grundsätzlichen Systemwechsel" träumenden Gruppen "Antikapitalistische Linke" (AKL) und "Geraer/Sozialistischer Dialog". Das sind wohlgemerkt keine mit der Linken sympathisierenden Gruppierungen sondern Teile der Partei.

Die Linke fordert darüberhinaus in ihrem Parteiprogramm „Demokratisch kontrollierte Medien“. Der darauffolgende, reichlich verschwurbelte Text wirft aber mehr Fragen als Antworten auf. Soll das heissen das Regierungsparteien die Medien kontrollieren sollen?
Daneben gibts dann noch so Forderungen wie Abschaffung des Verfassungsschutzes, Austritt aus der Nato, militärische Bündnisse mit Russland u.v.m.

D.h. auch wenn im aktuellen Fall Ramelow als weichgebügelter Linker erscheint den man eher in der SPD verorten würde, ist weder er noch die bisher eher pragmatische Regierungsarbeit der Linken in Thüringen repräsentativ für die Programmatik der Partei. Das dies auch ganz anders aussehen kann sieht man ja gut an der Berliner (Landesregierung) Regierungsarbeit der Linken deren Verfassungsrechtlichkeit Dauerthema der aktuellen Debatte ist.


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