Thema:
Re:nochmal Ost-CDU und ihre Vergangenheit flat
Autor: janus79
Datum:26.02.20 12:20
Antwort auf:Re:nochmal Ost-CDU und ihre Vergangenheit von Fred Labosch

>Und auf die wirklich einflussreichen Posten des Staates ist man nur mit einem Parteibuch gekommen, dem der SED.

Sicher war das Ruhebecken Ost-CDU nicht dafür prädestiniert um einen der höchsten Ministerposten zu erlangen, aber du schreibst ja selbst, dass es möglich war, wenn auch im begrenzten Maße. Sicherlich muss man das Ganze dem Führungsanspruch der SED unterordnen bzw. auch der relativ kleinen Basis der CDU.
>Zwischen 1952 und 1961 verlor die Partei pro Jahr etwa 2.000 Mitglieder durch Verhaftung, „Republikflucht“ – eine massive Form der Kritik – oder durch Austritt infolge von Einschüchterungen.

In dem Zeitraum hatte die DDR den Höhepunkt an Republikfluchten. Darunter waren sicher genauso SED Parteimitglieder, die sich nicht mehr mit der Politik identifizieren konnten.

In der SED, sowie der CDU gab es Idealisten und Mitläufer. Der „Brief aus Weimar“, unterschrieben von 4 (Vier) Personen in der CDU sollte dann als Feigenblatt herhalten. Bezeichnend auch, das nach Veröffentlichung des Briefes der CDU Vorsitzende Gerald Götting den Brief wieder einsammeln ließ. Meine Großmutter (mit SED Parteibuch) hatte auch Briefe an Krenz und Konsorten geschrieben, daß sie mit dem System, so wie es stattfindet, nicht konform geht. Die Kritik am Sozialismus, so wie er sich Ende der 80er in der DDR darstellte, fand überall statt.
Ich sehe kaum Unterschiede in der Ost CDU als Teil des Systems zur SED. Inhaltlich hat sie die Politik der SED getragen. Deshalb finde ich den Linken-AFD Vergleich unangebracht.


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