Thema:
Re:Wo wir hier gerade bei Wortklaubereien sind... flat
Autor: Link
Datum:20.02.20 13:38
Antwort auf:Re:Wo wir hier gerade bei Wortklaubereien sind... von suicuique

>>>Ist es nicht naheliegender und sachgerechter, anzuerkennen dass fremdenfeindliche Motive zwangsläufig mit einer entsprechenden Syntax einhergehen? Oder dass man schlicht einordnen sollte was der Begriff "Fremde" impliziert?
>>>
>>>Halte alles andere für einen Spagat der zwangsläufig misslingen muss.
>>>Will sagen: ist es besser wenn man derlei Taten jetzt in Menschenhass umtituliert?
>>>Ich sehe die erzieherische Wirkung dabei nicht.
>>
>>"Daher hat dpa intern festgelegt, solche Taten in der Regel „rassistisch“ beziehungsweise „rassistisch motiviert“ zu nennen - wenn wir sie mit eigenen Worten beschreiben."
>
>Die gleichen Bewertungsmaßstäbe angelegt erkennt man doch damit in gleicher Weise an, dass es verschiedene Rassen und daraus wie auch immer abgeleitete Unterschiede gibt.
>Ich sehe den Gewinn nicht. So sehr ich mich anstrenge.


Das sehe ich genauso.

Und was die Bestätigung der "Täter-Definition von Fremdheit" angeht ... Jeder empfindet irgendwas/irgendwen als fremd, das ist ganz normal und kann man auch dem Täterarschloch zugestehen. Das Problem liegt in der Fremdenfeindlichkeit. In der Reaktion auf die Fremdheit.

Ja, klar ist es irgendwo blöd, mit der Gleichsetzung von Ausländer- und Fremdenfeindlichkeit praktisch die Gleichung "Ausländer = Fremde" aufzumachen, zumal viele, die oft in diese Gruppe eingeordnet werden, sicherlich deutsche Staatsbürger sind. Andererseits wäre es auch wieder blöd, wegreden zu wollen, dass etliche Menschen andere Kulturen eben erst mal als fremd empfinden, gerade wenn sie bisher kaum Kontakt mit ihnen hatten. Es geht darum, dass man genau diese Fremdheit mindestens aushalten/tolerieren muss und sich im besten Fall dafür öffnen sollte, so weit man eben jeweils dazu in der Lage ist.

Zu den allseits beliebten "christlich-jüdisch geprägten Werten" zählt ja auch das Gebot der Fremdenliebe ... Letztlich geht es also um die Frage: Wie gehe ich mit der ganz natürlich empfundenen Fremdheit um?


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