Thema:
Re:Wie immer eine Frage der Perspektive flat
Autor: Deadly Engineer
Datum:19.02.20 11:27
Antwort auf:Re:Wie immer eine Frage der Perspektive von chifan

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>>Das ist nur ein Beispiel im Extrem. Etwas realistischer: 2 mal im Jahr für eine Woche nach Malle, im Sommer noch Kreuzfahrt mit Flug dahin. Nach Berlin mit Zug? Ne, der Flug ist ja billiger, 6-10 mal im Jahr übers verlängerte WE weil der Freund da wohnt. Frag mal im Freundeskreis oder hier rum, da dürften 3-4 Flugreisen im Jahr eher die Regel denn die Ausnahme sein.
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>Ach komm. Als ob das inkl.Kreuzfahrt jetzt den durchschnittliche Touristen widerspiegelt. Wenn jetzt einmal Malle wegfallen würde, ginge es da dann eben mit dem Auto nach Rimini.
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Was deutlich umweltfrendlicher wäre, zumindest wenn min. 3 Leute im Auto sitzen.

>Und ich bezweifel auch, dass ein Großteil der Leute hier im Schnitt privat (!) 3-4 mal im Jahr fliegt.
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>>>>Ich will niemand das Fliegen oder Fleisch essen oder Autofahren oder was weiß ich was verbieten, aber es muss eben wieder in einem vernünftigen Maß passieren. Mit dem Stellenwert und der Wertschätzung die für solche Luxuritäten eigentlich angebracht wären.
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>>>Und wer soll darüber bestimmen was ein vernünftiges Maß ist? Und was heißt überhaupt Luxus? Luxus war früher vieles was heute völlig normal ist.
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>>>>Das ist ja auch hier immer die Argumentation: Man guckt auf die anderen und kann sich dann selbst schön das Gewissen beruhigen dass alle anderen das ja auch machen,
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>>>Das wird viel eher unter dem Aspekt getan, dass die Einschränkung des einzelnen global betrachtet nichts bringt. Aber niemand wird daran gehindert, so umweltfreundlich wie möglich zu handeln.
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>>Tut aber fast keiner weil das Diktat des Konsums und der Anpassung etwas anderes nahelegt. So funktioniert halt der Kapitalismus.
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>Was hat umweltfreundliches Handelns jetzt prinzipiell mit dem Diktat des Konsums zu tun? Niemand zwingt dich irgendetwas zu konsumieren.
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Schon mal überlegt wie schwierig Konsumverzicht ist? Als Konsumverweigerer wirst du doch überall schief angesehen, und an jeder Ecke wirst du mit Werbung bombardiert die auch auf dein Unterbewußtsein wirkt. Wenn du wirklich Konsumverzicht leben willst ist das nicht so einfach wie du das darstellst. Funktioniert vielleicht wenn du alleine bist und das für dich beschließt. Den Partner überzeugen ist dann schon schwieriger und wenn Du Kinder hast artet das in Arbeit und ewige Diskussionen aus.

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>>Klar kannst du es beliebig zurückdrehen, aber das fordere ich ja nicht. Ein gesundes Maß für die Umwelt ist dann aber schon immer zu viel verlangt und du bringst hier ein anderes Extrem als abschreckendes Beispiel?
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>Wer bestimmt denn was ein gesundes Maß ist? Auf die 80er Jahre zu verweisen ist für mich jedenfalls genauso absurd wie die Uhr noch einmal 80 Jahre zurückzudrehen. Und wie schon geschrieben, niemand hindert dich daran, dich umweltbewusst zu verhalten.
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>>>Ob die Umweltbilanz dann tatsächlich so gut aussieht wie manch einer sich das vorstellt, möchte ich stark bezweifeln. Unabhängig davon, dass das Fliegen nur einen Bruchteil der CO2 Emissionen ausmacht (Welt: 2,5%, Europa: 0,5%, Deutschland: 0,3%) hast du die dann alle im Auto sitzen und quer durch Europa gondeln. Btw. sind meine Großeltern nirgendwohin in Urlaub gefahren, wenn sie überhaupt Urlaub hatten. Da möchte ich ehrlich gesagt nicht wieder hin.
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>>Siehe oben, man könnte auch mal ein Mittel finden das für die Umwelt verträglich ist ohne gleich wieder die Steinzeit heraufzubeschwören.
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>Aber das sehe ich viel mehr in der technischen Entwicklung.
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>>>Ich sehe eben nur kein Müssen, sonder vielmehr die Notwendigkeit von technischen Weiterentwicklungen. Die kommen aber nicht, wenn ich ganze Branchen ausbluten lassen möchte.
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>>Solange die Weiterentwicklungen nur auf noch mehr Luxus und Bequemlichkeit abzielen und auf die Umweltverträglicjkeit scheißen weil sich das am besten verkauft bleibt das der Weg in den Untergang.
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>Aber so ist es doch gar nicht. Umweltaspekte spielen heute eine deutlich größere Rolle, als in den von dir heraufbeschworenen 80er Jahren. Keine Ahnung warum man das immer völlig negiert oder ausblendet.


Trotzdem hat sich die Mehrheit der Deutschen in den 80ern einfach umweltverträglicher verhalten, unbewußt eben. Autos haben ein Drittel weniger gewogen (was das alleine in der Herstellung ausmacht) und auch dadurch bedingt  nicht mehr Sprit verbraucht braucht. Man ist weniger geflogen und weit weniger fern gereist, privatimporte aus China gab es faktisch nicht, die Zahl der elektrischen Verbraucher im Haushalt dürfte etwa ein Drittel betragen haben etc. pp.

Und wir haben in den 80ern nicht das Gefühl gehabt schlecht zu leben oder etwas zu verpassen und haben unter dem Strich natürlich schon damals weit besser gelebt als vermutlich 90% der restlichen Menschheit heutzutage.  Mit den regenerativen Energien und dem (Umwelt)technischen Fortschritt von heute wäre Deutschland vermutlich im Schnitt gar nicht so schlecht in der Nachhaltigkeit.

Aber wenn man vorschlägt auf so einen Stand müßte man wieder zurückfallen gibt es gleich einen riesigen Aufschrei von wegen man könne auch gleich wieder in Höhlen leben. Nicht hilfreich.


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