Thema:
Re:Gendergerechte Schreibweise von Moslem flat
Autor: Pezking
Datum:18.02.20 20:53
Antwort auf:Re:Gendergerechte Schreibweise von Moslem von lichtschalterer

>>>>Und wenn sich selbiges partout nicht anbietet: Einfach beides ausschreiben.
>>>>(Finde ich persönlich eh besser.)
>>>
>>>Und wenn du keinen Bock hast: einfach weibliche Form nehmen. Die männliche war lange genug dran.
>>
>>Näh.
>>
>>Gendergerechte Sprache verstehe ich als Bewegung hin zu einem inklusiveren und präziseren Sprachgebrauch, und nicht als Wettbewerb zwischen den Geschlechtern. Und dabei will ich keine Abkürzung nehmen. Die dann sogar wieder auf Kosten der Präzision geht.
>>
>>Und generell will ich so schreiben, dass das Lesen für den Leser keine unnötige Transferleistung verlangt. Gendersternchen lesen sich immer unintuitiv. Ich mache mir da lieber die Mühe und schreibe beide Geschlechter aus. Woran ja nun wirklich niemand Anstoß nehmen sollte.
>
>Wenn du beide Geschlechter ausschreibst, schließt du alle, die sonst unterm Sternchen landen, aus.


Ja, das stimmt natürlich. Ich gebe zu, dass ich diese Problematik immer nur bei Personalpronomen im Hinterkopf habe, da will ich keine Fehler begehen.

Ich feinde ja auch niemanden an, der Gendersternchen verwendet. Hat ja einen positiven, netten Hintergrund. Aber Sprachästhetik ist mir halt auch nicht komplett egal.

Am passendsten finde ich Gendersternchen immer noch bei schriftlichen Bekanntmachungen. Wenn halt recht nüchtern klargestellt werden soll, dass restlos alle sich angesprochen fühlen sollen.

Bei Berichten jedoch...wenn ich z.B. über eine Bürgerversammlung berichte und dann schreibe "Zahlreiche Besucher*innen fanden den Weg in die Stadthalle." - ich weiß nicht, aber dagegen sträubt sich in mir echt alles. Nicht inhaltlich - aber sprachästhetisch.

Immer öfter beobachte ich auch, dass Gendersternchen den Weg in Zitate finden, also in wörtliche Rede. Spätestens dort ist das doch kompletter Quatsch - wie soll sich denn ein Satz wie "Der Park dient der Erholung aller Bürger*innen", so der Bürgermeister." live anhören? Da legt man stets größten Wert darauf, korrekt zu zitieren, und dann etabliert sich plötzlich sowas?

Ich finde das Ansinnen von inklusiver Sprache echt begrüßenswert. Aber man ist da IMO noch lange nicht am Ziel. Da müssen noch elegantere Sprachlösungen gefunden werden.


< antworten >