Thema:
Re:Warum kein Doppelspitze Laschet/Merz? flat
Autor: Pezking
Datum:13.02.20 09:26
Antwort auf:Warum kein Doppelspitze Laschet/Merz? von Telemesse

>Was spricht denn gegen eine Doppelspitze Laschet/Merz im Parteivorsitz. Sozusagen das klassische  Good Guy/Bad Guy Schema.
>Merz könnte dann den „rechten Flügel“ der Partei bedienen und mit klarem konservativem Kurs gemäßigten AFDlern wieder eine Wahlalternative bieten und Laschet kann die Mitte/Grün Wählerschaft bedienen.


Das glaube ich nicht so recht:
[https://de.wikipedia.org/wiki/Armin_Laschet#Politische_Positionen]

Laschet hat aber wenigstens eine deutlich kritischere Einstellung zur Werteunion als Merz.

Was aber auch dafür sorgt, dass die beiden kaum eine harmonische Doppelspitze bilden können.

Zumal ich beide auch als zu starke Machtmenschen für so eine geteilte Position sehe. Und ich generell nicht glaube, dass die Union gut beraten wäre, auch noch auf diesen Zug aufzuspringen, der bislang nur für die Grünen gut funktioniert hat.

>Ähnlich eben wie bei den Grünen mit Realos und dem  linke Flügel der Fundis, der ja auch gesellschaftlich akzeptiert und toleriert wird obwohl er auch von Scheuklappenideologen durchsetzt ist.

Wobei dort die Fundis seit ein paar Jahren doch sehr kleingehalten werden. Özdemir, Göring-Eckardt, Baerbock, Habeck...die Realos geben dort seit einiger Zeit sehr dominant den Ton an, und das hat sich klar als Erfolgsrezept entpuppt.

>Mit dieser Strategie könnte man imo das Potential der AFD auf 5-10 Hardcorefaschos limitieren und den Rest eben dem bürgerlichen Lager zuführen.

Das wäre schön und eine konservativere CDU wäre ein fairer Preis dafür. Nur hat man schon einmal ähnliche Hoffnungen in die erste Merz-Renaissance 2018 gesetzt, und der hat ja nun damals auch kräftig gegen die AfD gepoltert, gleichzeitig aber auch am Wählerrand zu diesen gefischt.

Das Ergebnis waren steigende Umfragewerte für die AfD.

Meine Lehre daraus war: Konservative Demokraten können nicht einfach punktuell AfD-Positionen übernehmen und damit Wähler weg von den Nazis führen. Vielmehr sorgen sie so dafür, dass die AfD-Ideologie noch salonfähiger wird, weil ja selbst normale Konservative diesen nicht mehr widersprechen. Und dann bleiben die Wähler lieber gleich beim Original.


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