Thema:
Re:Katastrophaler Start für DEMS flat
Autor: Kyo
Datum:07.02.20 12:01
Antwort auf:Re:Katastrophaler Start für DEMS von Nostra8

>>>Edit: Nach der letzten Wahl und dem Auftrakt des Vorwahlkämpfes, traue ich ihnen aber eigentlich alles zu.
>>Ach, einer von denen bist du.
>Ganz tolle Vorangehensweise. Für mich war einer der größten Gegner der DNC nicht direkt Trump, sondern sie selber.


Der größte Gegner des DNC waren die ganzen verpeilten Sanders-Wähler, die an jeder Ecke Verschwörungen und Manipulation witterten, aber erfahrungsgemäß kaum sagen konnten, was der DNC überhaupt an Befugnissen hat. Die dort regierenden Republikaner ließen in Arizona früh die Wahllokale schließen? "Das böse DNC hat Bernie betrogen, weil er am eigentlichen Wahltag besser abschnitt als Clinton!", usw. usf. Das lief 2016 über Monate so, ein Schwall an Desinformation und Bullshit, und es ist kein gutes Zeichen, dass 2020 direkt so anfängt.



>Insbesondere wenn du weißt, mit wem du es zu tun hast, müsste doch die oberste Prämisse lauten, bloß keine zu Fehler machen um Angriffsfläche zu bieten. Das hat leider nicht so gut geklappt.

Das Problem ist eher, dass die DNC-Leute die letzten Jahre vor allem damit verbracht haben, es den Sanders-Leuten in jeder Hinsicht so recht wie möglich zu machen. Daher gab's ja statt der völligen Demontage des unnötig komplizierten Caucus-Systems, das berufstätige und anderweitig gehandicappte Menschen bei der Wahl benachteiligt, die Reformen des Systems mit der komplizierteren Meldungsweise, damit sich am Ende jeder Kandidat seine bevorzugte Version des Ergebnisses rauspicken kann, anstatt dass alles auf einen Satz zahlen reduziert wird - samt der daraus resultierenden größeren Datenmenge und mehr Fehlerquellen bei der Übermittlung. Alles nur, damit das Sanders-Lager nicht schon wieder bei jeglichen Ungereimtheiten "RIGGED!" brüllt. War natürlich zum Scheitern verurteilt, wie sich auch dann direkt gezeigt hat.


>>aber dagegen hat sich ja das Sanders-Lager im Rahmen der Reformen gesperrt (nach dem ur-demokratischen Prinzip "was Bernie nutzen könnte, muss bleiben").
>
>Ach, einer von denen bist du. Ganz großartige Diskussionsgrundlage, nicht wahr?


Ich hab aber gar kein Problem damit, als "einer von denen" bezeichnet zu werden, die auch mal aussprechen, dass Sanders gerne mal Wasser predigt und Wein säuft. Einerseits darüber jammern, dass die Demokraten es nicht schaffen, mehr Leute für Politik zu begeistern, andererseits für den Fortbestand der Caucusse kämpfen, die jedes Mal nur von einem Bruchteil der Leute besucht werden (können!) wie stinknormale Vorwahlen. Einerseits für Transparenz kämpfen (daher jetzt die noch kompliziertere Meldung der Ergebnisse), andererseits sich gegen die wesentlich transparentere Variante "eine Stimme pro Wähler, wer die meisten kriegt, kriegt die meisten Delegierten" aussprechen. Das ist alles hochgradiger Bullshit und es gibt dafür auch keine gute Erklärung.


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