| Re:Winkmann zur Reyna-Moisander-Szene im DFB-Pokal |  |
>Jo, ich find' das Ausscheiden jetzt auch nicht soo dramatisch und lieber gegen Werder als gegen einen der vielen Kackvereine der Buli, aber bei so einer Kacke wie von Winkmann platzt mir dann doch hin und wieder die Hutschnur, weil seine "Taktik" sofort durchschaubar und falsch war.
Völlig "falsch" war die Entscheidung aber nicht...
Ich kann Deine Meinung 100% nachvollziehen - diese neuen Regelauslegungen haben mich am WE auch furchtbar auf die Palme gebracht ;)
Der Kicker fasst die Situation imo ganz gut und (für mich) nachvollziehbar zusammen:
Hätte es aber nicht trotzdem mit Elfmeter für Dortmund weitergehen müssen?
Moisanders Attacke an Reyna war ein klares Foul, die Partie zu diesem Zeitpunkt noch nicht unterbrochen. Also wäre Strafstoß die logische Spielfortsetzung gewesen. Doch Winkmann wertete schon Reynas Verhalten unmittelbar zuvor als strafwürdig: "Ich habe Reyna die Gelbe Karte nicht nur wegen einer Schwalbe gezeigt, sondern weil er unmittelbar danach durch sein provokantes Verhalten auf unsportliche Art und Weise versucht hat, einen Strafstoß zu bekommen."
Die Unparteiischen sind seit Rückrundenstart angehalten, Provokationen konsequent zu bestrafen. Winkmann fehlte in der schnellen Abfolge der Szenen die Zeit, dies vor Moisanders Übergriff vorzunehmen, er tat es im Nachhinein. Gleichwohl gilt Reynas Vergehen als erste Tat. Alles was folgt, ist für die Spielfortsetzung nicht mehr relevant, nur noch für persönliche Strafen. Also war Freistoß für Werder - übrigens am Ort von Reynas Provokation, nicht an dem der potenziellen Schwalbe - korrekt.
War die Gelbe Karte für Moisander ausreichend?
In Regel 12, "Fouls und unsportliches Betragen", steht: "Eine Tätlichkeit liegt vor, wenn ein Spieler ohne Kampf um den Ball übermäßig hart oder brutal (...) vorgeht oder vorzugehen versucht. Oder ohne Kampf um den Ball einem Gegner absichtlich mit der Hand oder dem Arm an den Kopf oder ins Gesicht schlägt." Vieles trifft ein bisschen zu, nichts hundertprozentig. Ein Graubereich also, es gibt Argumente für Gelb wie für Rot.
War Reynas Verhalten gleich mehrfach unsportlich?
Der Dortmunder nahm im Dreikampf die Gelegenheit zu fallen sehr gerne wahr. Nach Moisanders Attacke wälzte er sich minutenlang wie nach einem herben Schlag. Ein kerngesunder 17-Jähriger wie er besitzt sicher eine höhere Standfestigkeit. Aber ganz ohne gegnerische Ursache war sein Verhalten nicht.