Thema:
Re:Immobilienprüfung vor Kauf flat
Autor: Telemesse
Datum:15.01.20 12:26
Antwort auf:Re:Immobilienprüfung vor Kauf von PartyPaul

>>Ok, ich vermute wir reden von höchst unterschiedlichen Qualitätsstufen der Objekte die man besichtigt.
>>
>>Weil Du offensichtliche Mängel ansprichst die nicht schon im Expose stehen. Was zb meinst du damit?
>>
>>Also ich zb bei unserem Haus würde sicherlich schreiben:
>>- Die Heizung sollte mal getauscht werden.
>>- Das Dach ist noch in gutem Zustand aber einige Dachziegel zeigen schon Abnutzungen die mal ein Austauschen indizieren würden. Über kurz oder lang würde es sich anbieten das Dach zu renovieren.
>>- Fenster sind schon alt. Noch dicht. Entsprechen aber sicherlich nicht den aktuellen energetischen Anforderungen. Hier wäre zu überlegen ob man sie nicht austauscht.
>>- Risse gibt es keine. Keller ist nie feucht. Wasserschäden gab es keine. Schimmelstellen sind nicht bekannt.
>>
>>So das wär's. Mehr würde mir zu unserem Haus in dem ich seit 30 Jahren wohne wirklich nicht einfallen. Und ich wüsste auch nicht inwieweit ich mehr ins Detail gehen müsste wenn es um Mängelbeschreibungen für eine Erstbesichtigung geht.
>
>Deswegen ja auch mein "Verlangen" nach einem standatisierten Erstgutachten. Eben weil jeder Verkäufer/Makler eine andere Ansicht dazu hat.
>

Ich vermute mal du hast wenig mit Gutachtern zu tun. Die Vorstellung das unterschiedliche Gutachter zu gleichem Ergebniss kommen bewahrheitet sich in der Realität so gut wie nie. Ausserdem wirst du in solchen Gutachten auch nie irgendwelche wirklichen Garantien finden. Da stehen dann Sätze drin wie: "Die sichtbaren Installationsleitung entsprechen dem üblichen Standard des Baujahrs" oder "Über Art und Ausführung der Dachdämmung kann ohne Bauteilöffnung keine Aussage getroffen werden" oder "Feuchteschäden waren bei einer Sichtprüfung nicht erkennbar". Darüberhinaus beschreibt ein Gutachten lediglich den Istzustand. Bei einem Riss im Mauerwek steht da ledigich drin wo der ist und in welcher Dimension. Da steht aber meist nicht drin ob und inwiefern der bedenklich wäre und auch eine Aussage über Mängelbeseitigungskosten gibt es nur bei detaillierteren Gutachtern bei denen dies explizit angefragt wird. Die Summen die da gennant werden sind aber auch immer völlig ohne Gewähr und können tatsächlich erheblich abweichen.


>>Erwartet man dass ich da jede Ecke angebe bei der man bei Transport von Kisten angestossen ist so dass die Wandfarbe da sichtbar abgegangen ist? Will man wissen dass die Heizkörper im Dachgeschoss hin und wieder leicht hörbare Geräusche von sich geben (Indiz für alte Leitungen? Keine Ahnung!).
>>
>>kurz: Welchen Detailgrad bei der Mängelbeschreibung erwartest Du? Alles was unmittelbar gemacht werden muss damit ein Wohnen im entsprechenden Zimmer überhaupt zumutbar ist?
>
>Alles was die Gesundheit (Schimmel, Asbest, Bleirohre etc.) oder kritisch die Bausubstanz gefährdet bzw. was aus kurz/mittelfristiger zu deutlichen Kosten führt (z.B. Immobilie wird mit Kamin beworben, der wie sich rausstellt dann aber aufgrund von neuen Gesetzesauflagen dieses Jahr oder 2024 still gelegt/modernisiert werden muss).
>
>Wie gesagt Heizung und Dach an sich ist in den meisten Fällen ja bereits in der Zustandsbeschreibung drin und auch für den Laien relativ klar, aber beim Thema was bereits als trockener Keller gilt gibt es sehr unterschiedliche Interpretationen.
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>Und das z.B. der Schornstein/Simms zu schwer ist, man Risse vom Dach bis zum Boden sieht und bei einem leichten Erdbeben das Dach einsturzgefährdet ist und man den ganzen Dachstuhl zu erneuern hat, würde ich gerne im Vorraus lesen bzw. darauf aufmerksam gemacht werden und muss mir das nicht selber erst herleiten.
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>>Oder auch Kleinigkeiten die vielleicht nur einem pedantischen Querulanten auffallen würden.
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>Natürlich geht es mir nicht um jede kleine Macke im Putz oder Parkett.
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>>Magst Du vielleicht Beispiele bringen für fehlende Mängel die Du in deinen Fällen im Expose vermisst hast?
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>Das sind vor allem Feuchtigkeits-, Dach-/Keller- und kritische Fassadenschäden/auffälligkeiten und Zustand der Böden und Leitungen.
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>Wir müssen uns zwangsweise halt viele 50er/60er Jahre Häuser angucken und da wurde besonders deutlich billig gebaut, mit Schäden die jetzt relevant werden, wenn z.B. die Feuchtigkeit über Jahrzehnte ihren Weg sich gebahnt hat oder dann im Laufe der Jahrzehnte eventuell sogar falsch modernisiert wurde usw.


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