Thema:
Re:Die M! Tageszeitung - Journalismus VIII flat
Autor: suicuique
Datum:13.01.20 13:47
Antwort auf:Re:Die M! Tageszeitung - Journalismus VIII von _bla_

>>BTW zu den kolportierten 100% Erbschaftssteuer: wie handhabt man das in einer Gesellschaft in der Vertragsfreiheit herrscht und der Spitzensteuersatz IIRC bei 45% liegt?
>
>Bei den 100% würde ich mich auch nicht unbedingt anschließen wollen. Spitzensteuersatz fänd ich durchaus ausreichend.


Ok. Damit ist es schlagartig deutlich diskutabler geworden :)

>>Im Gegensatz dazu hinterlassen dann manche Eltern mittellose Kinder nach einem Unfalltod. Geil!
>
>Das passiert doch jetzt laufend? Es ist doch auch jetzt so, das die Hälfte der Bevölkerung effektiv keinerlei Vermögen hat und somit auch nach einem Unfalltod nichts vererben können. Mit höheren Steuereinnahmen könnte man da eher noch gegensteuern, in dem man bspw. Waisenrenten erhöht.


Im Gegensatz zu heute reden wir aber von Leuten die was zu vererben hätten. Das aber dann nicht mehr könnten. (reminder: das schrieb ich als 100% Erbschaftssteuer im Raum standen!)

Ich halte es grundsätzlich für problematisch in Lebensentwürfe eingreifen zu wollen.
Viel verdient und alles verprasst? Ok. Alles gut!
Viel verdient, sparsam gelebt um den Kindern ein angenehmeres Leben zu ermöglichen? Nein, das kann nicht sein!

Warum sollte ein Lebensentwurf gesellschaftlich toleriert und der andere benachteiligt werden?

Damit will ich nicht sagen dass man die Schieflage in der sich die Gesellschaft befindet was Vermögensverteilung betrifft nicht angehen sollte.
Ich bin nur der Überzeugung dass man das schaffen kann ohne in Extrema zu verfallen.

IMO denkbar als Schraubstellen wären:
Spitzensteuersätze hoch setzen.
Vermögenssteuer (wieder) einführen.
Erbschaftssteuer hoch setzen bzw. Freibeträge eingrenzen.
Betriebsübergänge reglementieren.
Schlupflöcher stopfen. Was bei Sanktionierten Ländern wie NordKorea und Iran geht, sollte auch bei Steueroasen möglich sein. Man muss nur wollen.

Ein Erbschaftssteuersatz von 100%, wenn auch nur für die übernächste Generation, hat zum einen Legitimationsschwierigkeiten zum anderen schafft man so Extremfälle die nicht kommunizierbar sind.

gruß


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