Thema:
Re:Moralischer Kompass flat
Autor: Koepi (deaktiviert)
Datum:11.01.20 17:29
Antwort auf:Re:Moralischer Kompass von ChRoM

>>Anscheinend nicht ausreichende bzw. die falschen. Die Bevölkerung sollte nicht darunter leiden.
>
>Unter Sanktionen leidet natürlich die Bevölkerung. Immer.


Im Idealfall nicht.

>Und natürlich "soll" die Bevölkerung auch darunter leiden.

Nö. Es sollen die politischen Verantwortlichen leiden.  Was durchaus möglich ist, wenngleich schwierig(er).

> Das ist ja genau das Kalkül hinter den US-Sanktionen: Unzufriedenheit in der Bevölkerung gegen das Regime zu schüren.
>


DAS ist zudem eine andere Möglichkeit, Einfluss zu nehmen. Dazu muss man aber erreichen, dass die Bevölkerung wirklich die Schuldigen im eigenen Staat sieht.


>>>Als Dank dafür, dass der Iran sich an das Atomabkommen gehalten hat.
>>>
>>
>>Sagt wer?
>
>Die internationale Atomenergiebehörde sagt das, die die Einhaltung ontrolliert hat.


Laut den Berichten sagt die, dass das Abkommen (nicht mehr) eingehalten wurde; der Iran die Grenzen im Abkommen unter maximaler Ausdehnung ausnutzte. Dann wurden die erlaubten Höchstmengen an Uran überschritten, nachdem die USA unter wiederholten Verstößen des Irans das Abkommen gekündigt hatte.  Das Atomabkommen gab es ja nicht ohne Grund; es ging darum, dass die Iranische Führung KEINE Atomwaffen erlangt. Es ist nicht so, dass die USA dem Iran einfach so irgendwas verboten hätten. Deutschland war und ist in dieser Hinsicht auf dem Holzweg.


Zitat, weil zu faul, das alles selbst in epischer Breite aufzuschreiben:

"
Die Aufkündigung des Atomabkommens war notwendig, weil es nicht zur Beendigung der iranischen Nuklear- und Raketenrüstung geführt hat, sondern zu ihrer Institutionalisierung. Das Raketenprogramm der Ajatollahs, das ein entscheidender Bestandteil des Strebens nach der Technologie der Massenvernichtung ist, wurde in der Vereinbarung ausgeklammert. Die gesamte Infrastruktur des Atomprogramms ist intakt geblieben: Die Atomeinrichtungen wurden zwar modifiziert und mit Auflagen versehen, die Anlagen selbst bestehen aber fort.

Von Kontrollen „jederzeit und überall“, die auch von Befürwortern des Abkommens lange für unverzichtbar gehalten wurden, kann keine Rede sein, insbesondere nicht in jenen militärischen Anlagen, in denen – so der Verdacht der IAEO – Tests für nukleare Sprengköpfe stattgefunden haben. Insofern ist es kein Wunder, dass dem Regime bescheinigt wird, sich an das Abkommen zu halten: Durch das Auslaufen der ohnehin völlig unzureichenden Beschränkungen nach einigen Jahren ebnet der Joint Comprehensive Plan of Action (JCPOA) den Weg zur Bombe, anstatt ihn zu versperren.

Der Deal war eine Wette auf die Zukunft. Mit der Vereinbarung hofften ihre Befürworter, das iranische Regime zur Mäßigung zu bewegen. Die Entwicklung der letzten Jahre hat gezeigt, dass das Gegenteil passiert: Durch den Deal wurde das Regime ermuntert, eine extrem aggressive Außenpolitik zu betreiben, die es mit jenen Milliarden finanziert, die ihm aufgrund des Abkommens zugeflossen sind."

Zitat Ende.

Zum Präsidenten und der Führung des Irans schreibe ich mal lieber nur kurz was. In Langform würde das Romane füllen. Stichworte Hisbollah im nahen Osten und Deutschland, regionale Expansion, Israel, Menschenrechte, die Hinrichtungen, etc. pp.


>Und Trump selber, der dem Kongress wie festgeschrieben alle 90 Tage bestätigt hat, dass der Iran sich an das Abkommen hält. Man kann über viel streiten, aber nicht, ob der Iran sich an das Abkommen gehalten hat, das ist belegt.
>
>>Oh. Das berechtigt also zum Abschuss? Gut, dass wir das geklärt haben.
>
>Mal ganz abgesehen davon, dass ich das nicht geschrieben habe, macht diese Aussage Nüsse Sinn. Kein Mensch außer Dir redet von einem "berechtigten Abschuss". Es war ein Versehen.
>


Klar. Was soll der Iran sonst auch sagen? Wir haben es mit voller Absicht abgeschossen? Es war ja auch letzten Endes Absicht mit Fahrlässigkeit, weil sie ja nach eigenen Aussagen dachten, es wäre ein feindliches Flugzeug. Und eine simple Entschuldigung soll da reichen? Kompass und so.

>>Du sagst also, die USA haben letzten Endes Schuld am Abschuss?
>
>Es steht eh noch von vorhin da:
>>>Die Ausgangslage, in der dieser Fehler passiert ist, geht alleinig auf die Kappe der USA.


Danke für die Klarstellung. Ich wiederhole das nochmal, um sicher zu sein: Du sagst, es sei letzten Endes die Schuld der USA? Ein simples Ja oder nein reicht.


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