Thema:
Re:Wir alle sind Aussie-Premier flat
Autor: deros
Datum:06.01.20 14:18
Antwort auf:Wir alle sind Aussie-Premier von tonynash

>>... dass sei alle schlimm und tragisch, aber er werde seine Politik im Bezug auf die Braunkohleexporte (Australien ist größter Exporteur weltweit) und den damit verbundenen Klimawandel, der vermutlich auch seinen Teil zu den verheerenden Bränden beiträgt, nicht zugunsten der Umwelt und zum Nachteil der Wirtschaft ändern.
>>
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>>Fand ich schon hart. Selbst wenn er das meint könnte er ja warten, bis der Boden abgekühlt ist, auf dem gerade ganze Landstriche verbrennen und Menschen sterben.
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>Natürlich ist das geschmacklos und auch ziemlich seltsam, dass ein Politiker das sagt, was er denkt. Diese unbedachte Direktheit finde ich jedoch gar nicht mal so verkehrt, da sie (hoffentlich) eher wachrüttelt. Besser, als einfach nichts zu sagen, oder zu lügen.
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>Unterm Strich wird's allerdings nichts bringen, weil wir alle Umweltsäue sind.
>Niemand von uns hat aufgrund all der verkohlten Leichen in Australien auch nur ein Grad die Heizung runtergedreht oder kalt, statt warm geduscht. Vom Verzicht auf Elektrizität will ich erst gar nicht anfangen.
>Ich stelle mir gerade einen Familienvater vor, der seinen Liebsten auferlegt:
>'Aufgrund der Buschbrände in Australien fahren wir von nun ab die Heizung mit maximal 15 Grad, Warmwasser wird abgestellt und das Auto wird nur noch für Distanzen größer 10km genutzt... ach ja, der 77" OLED + PS4 bleiben aus'
>Folge: Arschtritt des Jahrhunderts + Scheidung :-)
>
>Fazit: Das sind alles Dinge, mit denen wir alle direkt etwas ausrichten könnten, und keiner macht es. Aber wir posaunen unsere eigene Heuchelei nicht heraus, nein, wir alle schweigen geflissentlich.
>Fister hat also leider recht, das ist die traurige Wahrheit.
>


Ja, nee, das ist unfairer Quatsch. Zum Einen gibt es sehr wohl einige Menschen, die in den vergangenen Jahren und Monaten verstärkt auf einen umweltfreundlicheren Lebensstil achten. Hier vorzuwerfen, dass diese Leute aber trotzdem noch ihre Heizung anwerfen und auch nicht komplett vom modernen Lebensstandard lossagen, ist unfair. Da müssen die Leute dann gleich Heiliger als der Papst sein, damit ihre Leistungen anerkannt werden?

Zum anderen hat die Leistung des Einzelnen an Ende kaum mehr als Symbolkraft. Unser Verhalten als Privatpersonen kann ein erster Schritt sein, aber unterm Strich liegen die entscheidenden Ursachen und Lösungen nicht in unserer Hand. Genau deswegen sind politische Lösungen notwendig, genau deswegen müssen Politiker, die ihren Kopf in den Sand stecken und vielleicht populäre, aber langfristig verheerende Entscheidungen treffen, kritisiert werden.


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