| Re:Ein schwarzes Jahr: die neue Dimension rechter Gewalt |  |
>Kaum verwunderlich. Der Durchschnitts-Alman selbst ist ja nach wie vor kaum durch zielgerichteten Nazi-Terror bedroht und hat viel eher Angst davor, auf einem Weihnachtsmarkt zu Matsch gefahren zu werden, als beim Moscheebesuch totgeschossen.
Ja, eben dies. Und klar stimmt das. Auch wenn es extrem unwahrscheinlich ist, auf einem Weihnachtsmarkt durch einen Anschlag ums Leben zu kommen. Es ist eben noch unwahrscheinlicher, in einer Moschee erschossen zu werden, wenn man da niemals hingeht.
Aber es gibt nunmal keine (relevante) Partei, die das Gedankengut, Almans auf dem Weihnachtsmarkt zu zermatschen, irgendwie salonfähig machen will. Daher wäre es wichtig, wenn man den zermatschten Alman zwar genauso schlimm findet wie den erschossenen Muslim, aber gleichzeitig erkennt, dass es durchaus einen Unterschied gibt.
Wenn die Mehrheit auf die Minderheit einkloppt und da nicht gegen gehalten wird, ist es nunmal wahrscheinlicher, dass die Gesellschaft sich radikalisiert als umgekehrt. Ich habe also mehr Angst vor der gesellschaftlichen Auswirkung des „getarnten“ Alman-Terrors als vor ein paar verwirrten Möchte-Gern-Gotteskriegern.