Thema:
Re:Streaming schlimmer als Flugreisen flat
Autor: token
Datum:29.12.19 12:34
Antwort auf:Streaming schlimmer als Flugreisen von ChRoM

>Eine halbe Stunde Streaming auf Netflix verursacht laut dem französischen Thinktank "The Shift Project" etwa 1,6 Kilo CO2 – die gleiche Menge, die man mit einer kurzen Autofahrt verursachen würde.
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>[htps://www.bento.de/politik/klickscham-wie-viel-co2-streaming-und-googlen-verursacht-und-welche-loesungen-es-gibt-a-c6e5ff54-71e9-46da-80cf-6ee1547d8b3a]
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>Insgesamt ist "das Internet" für 4 Prozent des globalen CO2-Ausstoßes verantwortlich. Der Flugverkehr für 2,4 Prozent.
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>Sorry for Bento-Link btw. Ich finde den journalistischen Zugang aber überaus spannend. Bei Autofahren, Fliegen, Kreuzfahrten etc. heißt die zielgruppenadäquate Lösung "einschränken/verbieten". Bei Streaming ist die Zielgruppe aber selber voll betroffen. Da braucht man andere Antworten, nämlich: Alles halb so schlimm, das lösen wir technisch! Ja prima, das ist dann wohl auch die Antwort auf allen anderen Baustellen und wir können munter weiter Autofahren, Fliegen etc. Oder?


Bei Streaming geht es um Strom, dafür gibt es einen Angang, den etwa Google bei seinen Servern schon so lebt. Global ist es natürlich weiterhin ein Problem das mit einer konsequenten Energiewende in Angriff genommen gehört. Die Herausforderung ist aber natürlich immens, da man die Problematik viel zu lange vor sich her geschoben hat, und nun viel zu wenig Zeit für diese Herausforderung hat, und selbst da noch weiterhin Blockadepolitik betrieben wird, hinter der faktische Macht- und Geldinteressen von den Verlierern einer solchen Wende ausgehen.

Beim Verkehr ist es ähnlich, Lösungen sind ersichtlich, aber die Herausforderung ist abstrus groß. Hier ist die Situation ja auch so, dass die vorhandene Infrastruktur überlastet ist durch erodierend wirkendes Ausmelken dessen was da war. Grundsätzlich sind Lösungen vorstellbar, aber auch hier gilt, puh, zu viel für die gegebene Zeit, und selbst wenn, siehe oben.
Blockadepolitik motiviert durch Machtinteressen der Verlierer einer solchen Wende.

Beim Flugverkehr hat man nicht mal ein Konzept, diese Problematik schaut stand heute nicht lösbar aus.


So ist grob die Sachlage, die Situation ist zum verzweifeln. Okay, nichts neues im Westen.
Nichtsdestotrotz, was ist die Message hinter solch kruden Vergleichen?
Yolo?
Entweder man akzeptiert den Supergau und hält weiter mit Vollgas darauf zu, oder man wendet diesen ab. Um diesen abzuwenden bräuchte es aber eine drastische Maßnahmenpolitik weil die Zeit zu knapp. Eine solche ist im aktuellen Gesellschaftsbild aber nicht praktikabel, da die Menschheit sich hier wie ein stures Kind benimmt, das sich die Augen zu hält und meint, dann würden Probleme verschwinden, oder wütend rumschreit und mosert und sich darüber ablenkt, dass die Konsequenzen die man mit dieser trotzigen Blockade aufschiebt, eh kommen werden, nur halt in einer irreversiblen Form.

Wir sind gefickt. Ende der Geschichte.


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