Thema:
Re:Dienstwagenregelung ist tlw auch Förderung der Indust flat
Autor: Bomber
Datum:17.12.19 18:22
Antwort auf:Re:Dienstwagenregelung ist tlw auch Förderung der Industrie von Phil Gates

>>>>Du meinst die Mobilität die eigentlich erst dadurch notwendig wird, weil man ein eigenes Haus haben will und dafür aufs Land zieht ;-P?
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>>>Dieser „Vorwurf“ zeugt doch irgendwie von Ahnungslosigkeit über Wohnverhältnisse, Demographie usw., oder?
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>>>Wenn man denkt, dass Deutschland von der Kreuzberger Hipster-WG bis zum Barista um die Ecke reicht, von wo U- und S-Bahnen und Busse im 1,3 Minuten Takt zum Job in der Agentur am Prenzlauer Berg fahren, DANN ist das ein legitimer Einwurf.
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>>>Allen anderen ist klar, dass Deutschland sich v.a. in der oft dörflichen Provinz sowie Klein- und Mittelstädten im ländlichen Raum abspielt, wo der Bus 3x am Tag fährt und aus 15 Minuten Auto dann 45 Minuten Bus mit 3x umsteigen macht - plus 15 Minuten Fussmarsch zur Firma.
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>>>Die implizite Arroganz der Aussage, dass doch eigentlich JEDER fussläufig einen Job finden MUSS, garniert das Ganze dann noch.
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>>>Ich wäre ja selbst Fan Deines Modells - es existiert aber aktuell nicht, und dass den Menschen außerhalb der Großstädte immer wieder zum Vorwurf zu machen, ist imo wenig förderlich.
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>>>Also ich kann diesen Pauschaleinwurf echt nicht mehr hören. ;)
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>>Also 58 Prozent der Menschen in Deutschland leben in Städten > 20.000 Einwohnern.
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>Städte mit 20.000 Einwohnern sind größere Dörfer mit einem kleinen Bahnhof, wo bestenfalls alle halbe Stunde ein Zug vorbei kommt. In meiner Heimatstadt (70.000 Einwohner) gibt's nen Bahnhof, wo man alle halbe Stunde in eine Richtung fahren kann. Ansonsten noch Busse. Nahezu niemand zwischen 18 und 80 fährt da mit den Öffis, weil es einfach nicht mit vertretbarem Aufwand und Zeit möglich ist, damit zur Arbeit zu kommen.


Und genau da ist das Problem: vertretbarer Aufwand. Wenn ich das so lese, mag ich mein Frühstück rückwärts am Tisch verteilen.
Ich bin, bevor ich in die Nähe meiner Arbeitsstelle gezogen bin, 6 Jahre lang gependelt. Mit dem Zug und Fahrrad, täglich 1,5Stunden einfach. Und der Zug fährt alle 2 Stunden in die Richtung, in die ich musste. Das ist vertretbar! Es gehört einfach ein wenig Planung dazu.
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>>Aber unabhängig davon, hast du mich vielleicht etwas falsch verstanden. Dass die Anbindungen auf Dörfern katastrophal sind, ist mir schon klar. Es geht mir auch nicht um die Menschen die da wohnen, weil sie eben da geboren wurden, sondern die die sich bewusst dafür entscheiden, ins Ländliche zu ziehen, weil es so schön ruhig ist oder man sich da eben noch den Traum vom eigenen Haus erfüllen kann. Und die dann jeden Tag ihre Kilometer abspulen um zu ihrer Arbeitsstädte in der Stadt zu fahren aus der sie weggezogen sind. Das sind halt die Erfahrungen aus meinem Freundes- und Bekanntenkreis.
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>Eigentlich können die Städte um jeden froh sein, der aufs Land zieht, weil die Wohnungsnot, gerade für geringere Einkommen, katastrophal ist.



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