Thema:
Re:Dienstwagenregelung ist tlw auch Förderung der Industrie flat
Autor: chifan
Datum:17.12.19 16:33
Antwort auf:Re:Dienstwagenregelung ist tlw auch Förderung der Industrie von Phil Gates

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>>Weil in der Stadt nur Hipster wohnen und deine Mutter den typischen durchschnittlichen Land-/Kleinstadtbewohner repräsentiert die alle Selbstversorger sind?
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>Nicht alle. Aber wenn ich mir anschaue, wie meine Mutter das macht und vor allem wie meine Oma auf dem Land gelebt hat, beschleicht mich das Gefühl, dass die nicht zu den Hauptschuldigen des Klimawandels gehören.
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>>Und ist es mittlerweile schon so weit, dass ein Latte ein Luxusgut oder Hipstergetränk ist?
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>Luxusgut auf jeden Fall, nicht finanziell, aber hinsichtlich der ökologischen Auswirkungen. Selbst wenn's zertifizierter Ökolandbau mit Fair Trade ist, Kaffee muss um die halbe Welt geschippert werden, der wächst (noch?) nicht in der Lüneburger Heide. Das heißt nicht, dass ich Kaffee verbieten will, aber man sollte sich schon bewusst sein, wo der herkommt. Und dann kommen noch die Becher dazu und die Plastikdeckel.
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>Ein Hipstergetränk wird aus einer Latte natürlich nur, wenn die Bohnen von Jungfrauen bei Vollmond mit den Zehen geerntet wurden.
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>>Und was machen eigentlich die auf dem Land die es nach nem Latte dürstet oder ner Avocado?
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>Wenn ich auf dem Land in den Rewe gehe, sehe ich da deutlich weniger Avocado und Südfrüchte, die Leute essen vermutlich deutlich weniger davon. Dürfte sich ähnlich mit Dry Aged Beef verhalten, das bekommt man da zwar auf Anfrage im Edeka, aber das ist keinesfalls so Standard wie in den größeren Städten ;) Latte gibt's auf'm Dorf auch nicht, da gibt's Filterkaffee wie zu Omas Zeiten. In der Kleinstadt beim Bäcker bekommt man aber natürlich ne Latte.
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Und wenn ich jetzt aufs Land ziehe, fange ich dann an mein Leben komplett umzukrempeln? Oder nehme ich dann einfach größere Wege in Kauf um die Dinge zu bekommen, die ich bisher auch konsumiert habe?

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>>>Ich könnte mir vorstellen, dass ein Haushalt auf dem Land mit Photovoltaik unterm Strich nachhaltiger lebt. Zumal in einem Haus meistens 3-5 Personen als Familie leben, vielleicht sogar noch die Großeltern dazu. Ein Single-Appartement ist pro Kopf wohl um einiges umweltschädlicher, als ein Einfamilienhaus.
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>>Das möchte ich stark bezweifeln unabhängig davon, dass ja nicht nur Singles in Städten leben. Das ganze Thema Zersiedelung ist ja schon ein Problem. Man braucht sich nur mal anzuschauen was ein EFH inkl. Garten an Fläche wegnimmt, die dann für andere Nutzung völlig verloren ist. Und das nur damit da eine Familie wohnt. Die ganze Erschließung und der zusätzliche Verkehr sind dann nur noch weitere Aspekte. Deutlich effizienter wäre es, wenn es gar keine ländlichen Regionen geben würde und alles in Megastädten konzentriert wäre.
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>Klar leben nicht nur Singles in der Stadt. Die Single-Haushalt-Quote in Städten dürfte aber deutlich höher sein, als auf dem Land. Und dann muss man halt sehen, dass zwar die Fläche einer Single-Wohnung geringer ist, aber bei vielen Dingen macht es halt kaum Unterschied, ob eine oder fünf Personen in einem Haushalt leben, also z.B. ist der Mehraufwand an Energie nahezu null, wenn ich statt 125g Spaghetti 750g koche. Auch das Bad muss ich nur einmal heizen, und dennoch können da fünf oder mehr Personen ihr Häufchen machen. Den Garten kann man wie gesagt nutzen, um nachhaltig Obst und Gemüse anzubauen (und das Grünzeug trägt ganz nebenbei noch zur Senkung des CO2 bei).
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Du vergleichst aber völlig unterschiedliche Dinge. Ein Single-Haushalt wird doch nicht zum fünf Personen Haushalt bloß weil er aufs Land zieht. Man kann auch als fünf Personen Haushalt in der Stadt in einem MFH  leben. Das ist garantiert umweltfreundlicher als in einem EFH zu leben. Aber ohnehin driftet mir das zu sehr in die falsche Richtung ab. Meine erste Bemerkung war als kleiner Seitenhieb gedacht. Ich wollte auf den Aspekt einfach nur hinweisen (siehe auch die Äste weiter oben wo doch genau das auch bestätigt wird und dann als Familie plötzlich raus aus die Stadt und ins Grüne gezogen wird), weil das einigen auch bzgl. der Thematik Zersiedelung nicht bewusst ist. Ansonsten ist mir völlig latte wie umweltfreundlich jemand lebt. Jeder soll das nach seiner Fasson machen.

>Ich bin damals aus der Kleinstadt in die Großstadt gezogen. Für die Haydays sicherlich cool, aber auf Dauer viel zu teuer und ich sehne mich danach, mich im Sommer im Garten ablegen zu können oder zu grillen usw. Und so weit raus, dass die Pendelei ins Gewicht fallen würde, will ich natürlich gar nicht ziehen.


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