Thema:
Re:Das ist leicht erklärt. flat
Autor: Pezking
Datum:17.12.19 10:48
Antwort auf:Re:Das ist leicht erklärt. von chifan

>>Das Problem dabei: Der Fußball wird für den Fan immer teurer - aber eben nicht besser.
>
>Die Frage ist natürlich was man unter besser versteht. Auf jeden Fall lockt man dadurch namhaftere Spieler an, was das Spiel an sich jetzt erst einmal nicht schlechter macht.


Die Spieler würden auch sonst irgendwo kicken. Und die explodierenden Gehälter machen sie nicht zu besseren Spielern.

>Eine Folge ist zudem eine gewisse finanzielle Gleichheit und wie du selbst schreibst damit ein deutlich spannenderer Wettbewerb. Aber ist das denn nicht genau das, von dem du immer sprichst? Eine Liga in der fast jeder Meister werden könnte?

Ja, deshalb räumte ich diesen potenziellen Vorteil ja ein. Aber ich würde mir gerne auch weiterhin eine Dauerkarte leisten können (die günstigste Dauerkarte bei Arsenal kostet z.B. fast 900 Pfund) und ich will nicht, dass mein Verein (also wirklich "mein" Verein; ich bin Mitglied von Eintracht Frankfurt) von einem Gönner oder Investor abhängig ist, der von heute auf morgen die Lust verlieren oder pleite gehen kann, und dann geht alles ohne Netz und doppelten Boden vor die Hunde.

>Etwas das mir auch als Bayernfan seit ein paar Jahren völlig abgeht an der Bundesliga. Für mich waren die letzte Jahre einfach nur noch öde und ich habe keine Ahnung wie diese Situation nun genau für unser Modell sprechen soll? Zumindest scheint es diese Saison endlich wieder spannend zu werden.

Das ist ein Problem, keine Frage. IMO ist es aber nicht durch noch mehr Geld zu lösen, sondern durch Beschränkungen. Ansonsten findet ein rigoroses Wettrüsten statt, für das letztendlich die Fans aufkommen müssen, über Ticketpreise und steigende Pay-TV-Kosten.

Als ich 2001 Kunde von Premiere wurde kostete das damals erheblich umfangreichere Sportangebot des Senders 39,95 DM.

Dass für RB Leipzig das Engagement von Red Bull gesünder ist als das eines Investors bei einem Premier League-Klub glaube ich auch. Ich werfe ja auch Red Bull gar nicht mal vor, dass sie in Bezug auf den Fußball so handeln wollen, wie sie es tun. Ich finde es vielmehr schlimm, dass die DFL die Bundesliga für solche Vereinskonstrukte überhaupt durchlässig gestaltet. Der Liga bringt dieses Engagement rein gar nichts.

Dass im Osten erfolgreicher Fußball gespielt wird, ist eine schöne Entwicklung. Dass dabei jedoch Red Bull der Hauptnutznießer ist und hier die gezielte Marketingaktion eines Konzerns zu einem geplanten sportlichen Erfolg führte, finde ich höchst bedenklich.


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