Thema:
Re:Devolution flat
Autor: Phil Gates
Datum:13.12.19 12:05
Antwort auf:Devolution von Vetinari

>wird sicher deutlich stärker vorangetrieben werden - für eine völlige Trennung gibt es aber soweit ich weiß auch jetzt noch keine Mehrheit. Die in NI auch, weil DUP dort stark abgestraft wurde, und die auch für Johnson jetzt völlig unnötig sind. Aber die Troubles könnten leider durchaus wiederkehren.

Die Frage ist, wie wichtig ist dem UK dann noch Nordirland? Wirtschaftlich ist es wohl recht unbedeutend. Die Backstop-Geschichte stinkt den Briten ohnehin gewaltig. Das Problem wäre durch eine Wiedervereinigung Irlands gelöst. Macht man das nicht, riskiert man langfristig (gewalttätige) Konflikte. Klar, die Hälfte der Bevölkerung dort sieht sich als Briten, denen gegenüber sieht sich die Regierung sicherlich in der Pflicht. Die andere Hälfte allerdings sieht sich als Iren und hat mit London schon historisch nichts am Hut und wird jetzt gegen ihren Willen aus der EU entfernt und damit wird auch mit dem Arsch eingerissen, was man in den bahnbrechenden Verhandlungen, die im Good Friday Agreement gemündet haben erreicht hat - zumal zu dem Zeitpunkt ja wegen der EU-Mitgliedschaft die Staatsgrenze nur noch eine untergeordnete Rolle spielte, es war wieder problemlos möglich, die Cousinen und Cousins auf der anderen Seite des Zauns zu besuchen. Wenn man den Brexit als legitime demokratische Entscheidung ansieht, dann gilt das für eine Entscheidung über die Wiedervereinigung Nordirlands ebenso. Ich würde auch nicht erwarten, dass von den (vereinten) Iren dann Repressalien gegenüber der britischen Minderheit ausgeht, in der Republic of Ireland leben ja auch jetzt schon Briten.  

Lasst es mich mit Paul McCartney sagen: Give Ireland back to the Irish.


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