Thema:
Re:China erwägt Abkehr vom reinen E-Auto flat
Autor: Phil Gates
Datum:12.12.19 13:33
Antwort auf:Re:China erwägt Abkehr vom reinen E-Auto von X1 Two

>>>>Das hier ist imo ein ganz entscheidender Punkt:
>>>>
>>>>„Der entscheidende Punkt der – allerdings noch nicht finalisierten – Pläne der chinesischen Staatsregierung: Ab 2025 soll nicht mehr der Kraftstoffverbrauch für den Flottenverbrauch der Hersteller maßgeblich sein, sondern das, was für ihren Betrieb tatsächlich an CO2-Emissionen aufgewendet wird. "Ab dann würden auch Elektrofahrzeuge und Plug-In-Hybride mit ihrem Stromkonsum – umgerechnet in CO2 – belegt werden. Methanol, Wasserstoff- und E-Fuel-Fahrzeuge würden hingegen mit Null veranschlagt", so die Experten von JSC Automotive. Das wiederum würde den Kraftstoffen wohl einen Vorteil verschaffen, der ähnlich unfair wäre wie die Anrechnung eines E-Autos mit null Gramm - es bleibt daher abzuwarten, wie die Gewichtung am Ende wirklich aussieht.“
>>>>
>>>>Bei uns scheint es ja eher so zu sein, daß die politisch anvisierten Flottenverbräuche nach realistischen Meßmethoden gar nicht zu erreichen sind. Und nur indem man die Stromer mit 0 CO2 letztendlich schön rechnet kann man sich da seine Statistiken zurecht frisieren.
>>>
>>>Wie wird Wasserstoff eigentlich nochmal hergestellt? Ach ja, mit Unmengen Strom. Völlig bescheuert, dass die den Strom bei BEVs zählen wollen, den bei FCEVs aber nicht. Letztlich geht es China aber auch nicht um Klimaschutz, das ist ein Nebeneffekt. Es geht darum, sich Schlüsseltechnologien zu sichern. Das haben sie erst mit BEVs getan und mit Batterien. Jetzt sind sie da eine Größe, also widmen sie sich dem Brennstoffzellenantrieb. Ist natürlich blöd für VW und Tesla, die jetzt erst die BEV-Produktion in China beginnen. Die chinesischen Hersteller sind wesentlich besser aufgestellt.
>>>
>>>Das Traurige an der Geschichte ist, dass Deutschland mal weltweit führend bei der Brennstoffzelle war. Und wenn die Förderungen dorthin geflossen wären, dann könnten die deutschen Hersteller in dem Bereich sein was Tesla bei BEVs ist. Stattdessen setzen sie jetzt panisch auf BEVs, die in fünfzehn Jahren vermutlich keine Rolle mehr spielen werden, nur um dann hinter China zurückzufallen und sich langfristig wieder der Brennstoffzelle zu widmen.
>>
>>Daran ist aber nicht zuletzt die Politik schuld. Erst pusht man den Diesel, nachdem der dann technologia non grata geworden ist, pusht man das BEV. Anstatt dass man die Förderungen an den TUs, FHs usw. für alles, was nicht auf fossilen Brennstoffen beruht, mal kräftig erhöht. Die Technik der Zukunft ist mutmaßlich noch gar nicht entwickelt, aber wir setzen mal wieder einseitig auf eine Technik, die allenfalls übergangsweise was taugt. Siehe ISDN. Siehe BTX. Siehe Energiesparlampe (gut, die weiße LED wurde mehr oder weniger parallel und unabhängig von Osram und Nichia entwickelt). Vom Dosenpfand wollen wir mal gar nicht reden. Da hat Klaus Töpfer echt nicht weit gedacht. Als das Dosenpfand eingeführt wurde, war die Mehrwegquote erheblich höher als heute. Weil viele gar nicht kapieren, was Einweg und was Mehrweg ist, ist beides Plastik und gibt Pfand zurück.
>
>Das Einwegpfand ist einfach viel komfortabler. Mehrwegflaschen kann ich dort zurückgeben, wo genau diese Mehrwegflasche auch ausgegeben wird. Einwegpfand kann ich prinzipiell überall zurückgeben, wo Einwegprodukte verkauft werden. Natürlich macht das das Einwegprodukt beliebter.


So ist es. War ein cleverer Schachzug der Verpackungsindustrie, ein gemeinschaftliches Rücknahmesystem hochzuziehen. Gegenläufig die Mehrweg-Fraktion: Bei Bier hat jede Kackbrauerei mittlerweile ihre Signature-Flasche, statt die bewährten drei Varianten 0,3l Longneck, Stubbi und 0,5l Standard zu benutzen. Beim Wasser hat jetzt die Hassia-Gruppe auch von den herkömmlichen 0,75l Flaschen Abstand genommen und ihre eigenen Flaschen eingeführt. Auch die Kästen sind unterschiedlich. Führt dazu, dass man u.U. zwei Supermärkte anfahren muss, weil man in dem einen vor 4 Wochen ne Kiste Pils und in dem anderen ne Kiste Wasser gekauft hat. Der Gipfel ist, dass es bei manchen Brauereien unterschiedliche Kistenformate gibt (z.B. Beck's). Mir ist schon klar, dass da die Marketingabteilung dahintersteckt, aber dass der Gesetzgeber das zulässt, wo er an anderer Stelle jeden Mist reguliert, ist mir wirklich nicht eingängig.


< antworten >