Thema:
Re:China erwägt Abkehr vom reinen E-Auto flat
Autor: Phil Gates
Datum:12.12.19 10:56
Antwort auf:Re:China erwägt Abkehr vom reinen E-Auto von Telemesse

>Das hier ist imo ein ganz entscheidender Punkt:
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>„Der entscheidende Punkt der – allerdings noch nicht finalisierten – Pläne der chinesischen Staatsregierung: Ab 2025 soll nicht mehr der Kraftstoffverbrauch für den Flottenverbrauch der Hersteller maßgeblich sein, sondern das, was für ihren Betrieb tatsächlich an CO2-Emissionen aufgewendet wird. "Ab dann würden auch Elektrofahrzeuge und Plug-In-Hybride mit ihrem Stromkonsum – umgerechnet in CO2 – belegt werden. Methanol, Wasserstoff- und E-Fuel-Fahrzeuge würden hingegen mit Null veranschlagt", so die Experten von JSC Automotive. Das wiederum würde den Kraftstoffen wohl einen Vorteil verschaffen, der ähnlich unfair wäre wie die Anrechnung eines E-Autos mit null Gramm - es bleibt daher abzuwarten, wie die Gewichtung am Ende wirklich aussieht.“
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>Bei uns scheint es ja eher so zu sein, daß die politisch anvisierten Flottenverbräuche nach realistischen Meßmethoden gar nicht zu erreichen sind. Und nur indem man die Stromer mit 0 CO2 letztendlich schön rechnet kann man sich da seine Statistiken zurecht frisieren.


Das sind beides Irrwege, die uns in Sachen Klimaschutz überhaupt nicht weiterbringen. Es gibt keine einfachen Lösungen (außer: zurück in die vorindustrielle Gesellschaft). Wir müssen technologieoffen nach umweltfreundlichen Lösungen forschen. Das Batterie-E-Auto kann eine Brückentechnologie sein, die Lösung ist es nicht. Es kann vielleicht zu einer werden, aber da hängt so unfassbar viel Infrastruktur dran, dass es unterm Strich eben auch sinnvoll sein kann, als Übergang oder ggf. sogar Lösung synthetische Treibstoffe oder Wasserstoff zu nutzen, auch wenn der Wirkungsgrad nicht so gut ist, sofern wir dazu überschüssigen Grünstrom verwenden. An und für sich ist schon beachtlich, was die Ingenieure in den letzten 20 Jahren für Fortschritte bei erneuerbaren Energien, Akkus, Brennstoffzelle usw. gemacht haben, leider reicht es noch nicht. Aber wenn man mit derselben Nachdrücklichkeit ans Werk geht, die bei Chips zum Einsatz kommt, können wir es vielleicht schaffen. Aber: gerade deshalb bringt es nichts, bestimmte Technologien einseitig zu fördern, so lange man nicht sicher weiß, dass es nichts besseres geben wird, was wohl nie der Fall sein kann.


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