Thema:
Re:So wird sie nie Präsidentin!!!!11 flat
Autor: Kyo
Datum:10.12.19 21:06
Antwort auf:Re:So wird sie nie Präsidentin!!!!11 von Rand al'Thor

>Er hat doch gesagt, wie er es finanzieren möchte. Über eine Wall Street speculation tax.

Gilt jetzt vielleicht für den einen Fall, aber es ging um den allgemeinen Ansatz. Es ist Jahre her, aber damals wusste Sanders in vielen Punkten selbst nicht, wie er seine Pläne in der Praxis umsetzen wollte, von der nicht ganz unwichtigen Frage "welcher Senat soll das dann abnicken?" mal ganz abgesehen.


>Und wenn die Demokraten die Wahl gewinnen, dann werden sie auch die Mehrheit im Kongress behalten.

Das ist so einfach falsch. Die Demokraten haben die Mehrheit im House. Sie haben aber nicht die Mehrheit im Senat und es wird nächstes Jahr aufgrund der zur Wahl stehenden Sitze nicht einfach, das zu ändern - wenn's überhaupt klappt, dann wohl nur sehr knapp und damit weit von den 60 Stimmen entfernt, um einen Filibuster zu brechen. Es gibt zwar Präsidentschaftskandidaten, die sich für eine radikale Abschaffung dessen aussprechen, aber erstens heißt das ja nicht, dass der Mehrheitsführer im Senat das auch so sehen wird, und zweitens gehört ausgerechnet Bernie Sanders nicht zu dieser Gruppe.


>Wenn man die Amerikaner nämlich in Umfragen nach Sachen wie "Medicare for All" fragt, dann ist eine überwältigende Mehrheit dafür.

Ja, aber nur solange die Leute nicht genau wissen, was Medicare for All überhaupt tun würde. Weil der Begriff nun mal total wischi-waschi ist, was schon damit beginnt, dass er eher nix mit dem ursprünglichen Medicare zu tun hat (einem System, bei dem es bspw. Zuzahlungen gibt und lange nicht alles abgedeckt ist). Dass sie damit zwangsweise ihre aktuelle Versicherung verlieren würden, ist zum Beispiel nicht jedem klar, und diese Information hat merkliche Auswirkungen auf die Ergebnisse solcher Umfragen. Je nachdem, welchen der Kandidaten mit seiner Variante davon du fragst, meinen sie auch im Detail was anderes, was nicht gerade zur Klarheit beiträgt. Dieser vermeintlich breite Support für "Medicare for All" ist Augenwischerei, und das schon, bevor die Republikaner das Ganze ernsthaft unter Beschuss genommen haben.


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