Thema:
Re:Hillary lästert über Sanders "Free College"-Pläne flat
Autor: Rand al'Thor
Datum:09.12.19 14:59
Antwort auf:Re:Hillary lästert über Sanders "Free College"-Pläne von X1 Two

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>Wer in den USA an das Militärbudget rangeht kann seine Kandidatur eh vergessen.
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Gibt genug Amerikaner, welche die ganzen Auslandseinsätze, die das meiste Geld verschlingen satt sind und sich wünschen, dass mehr in den USA selber investiert wird. Zu radikale Kürzungen würden wohl nicht gut ankommen, aber man kann es ja sukzessive in vier Jahren auf 500 Milliarden runterkürzen.

> Und das zeigt eben auch, wie es um die Demokraten steht. Sie wollen gar keine Erneuerung. Und ihre Wähler auch nicht.
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Das hab ich 2016 auch überall gehört und wurde ziemlich unwirsch abgewatscht, wenn ich den Wahlsieg von Clinton in Frage gestellt habe. Die stand ja für ein "Weiter so" und fand Forderungen nach "Medicare for All" für zu radikal. In den 90ern war das auch noch so, aber seitdem ist der Neoliberalismus auch in den USA nicht mehr so unumstritten und vor allem bei der Jugend sind soziale Vorschläge populär. Es geht ja nicht darum die USA in Dänemark zu verwandeln, aber bei Sachen wie bezahlten Mutterschaftsurlaub gibt es nur noch acht andere Länder auf der Welt, die ebenfalls keine bezahlte Elternzeit anbieten.

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>Auch das ist aber gewollt. Moderne Sklaverei, gefesselt nicht mehr von Ketten, sondern von der nächsten Kreditrate.


Für die oberen 1% funktioniert das System wie gewünscht, das stelle ich nicht in Frage. Sie häufen immer mehr Geld an und müssen kaum Steuern zahlen. Aber wenn man es übertreibt, dann gehen die Leute auf die Straße. Sieht man aktuell in Chile, Frankreich oder dem Irak. Die Amerikaner scheinen mir aber sehr leidensfähig zu sein. Mal schaun wie lange noch. Den Leuten in Zeiten der Globalisierung und Internet einzureden, dass es die Menschen in Europa viel schlechter hätten wegen den ganzen Steuern, Flüchtlingen und Ausländerkriminalität funktioniert vor allem bei der Jugend kaum noch. Die glauben nicht mehr, dass die USA das lebenswerteste Land der Welt sind, was für ihre Eltern im Kalten Krieg eine Selbstverständlichkeit war. Im Vergleich zu den Sowjets und Chinesen ging es dem durchschnittlichen Amerikaner in den 50er-Jahren ja auch viel, viel besser. Und große Teile Europas waren nach dem Weltkrieg auch bitterarm oder zerstört.


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