Thema:
Keine gute Anekdote für den Öffentlichen Nahverkehr flat
Autor: membran
Datum:09.12.19 12:18
Antwort auf:Öffis scheinen für manche absolut unvorstellbar zu sein von tak

>ein Schullandheim übers WE gemietet
>Klar musste man dann noch 30 Minuten vom Bahnhof laufen,
>nicht alle hatten eine eher nahe Anreise, wie wir
>andere bleiben nicht übers WE und fuhren nachts los;
>manche haben was mitgebracht - Musikanlage, Fernsehern


>Trotzdem

Da kannst du kein "trotzdem" bringen. Du hast keinerlei Agumente geliefert, warum sie mit dem Zug hätten kommen sollen, außer "hätten sie sich ja schon mal im Zug besaufen können" - ein Ding, was zumindest in unserem Bekanntenkreis hier schon vor dem dreißigsten Lebensjahr eher selten wurde, weil es einfach peinlich wie Sau ist und unhöflich den anderen Mitreisenden gegenüber.

Dann schreibst du selbst, dass andere von weit her anreisen mussten. Ich bin letztens nach längerer Zeit wieder ein paar Mal Zug gefahren, das waren nur 200km pro Strecke, aber teils mit dreimal Umsteigen. Das war mehrmals arschknapp beim Umsteigen, so dass man rennen musste (mit TV unterm Arm bestimmt angenehm), es gab Zugverspätungen, Umleitungen, Ausfälle. Und das auf popeligen 200km. Ich war schockiert ob der Unzuverlässigkeit. Einmal kam ich gerade so noch abends mit dem letzten Zug nach Hause, zwei Stunden später als gedacht (die ganze Fahrt sollte nur 2.5h dauern und ging dann fast 5h). Eine Mitreisende hatte nicht soviel Glück, die kam nicht mehr nach Hause, konnte sich nicht abholen lassen und verbrachte die Nacht an einem Bahnhof 50km vom Zielort entfernt, bis morgens um fünf wieder der erste Zug fuhr. Klar, im Auto hast du dagegen die Staugefahr. Aber die lassen sich mit Stauradar teils umfahren - und das Auto schlägt in Sachen Kosten-pro-Kopf auf solch längeren Fahrten die Bahntickets so derbe, dass es nicht mehr feierlich ist. Fünf Leute in einen Wagen, die sich den Sprit (ja, ich weiß, Verschleiß) teilen für 1000km hin- und zurück, oder fünf Leute, die sich jeweils ein Hin- und Rückfahrtsticket für 500km Entfernung ziehen müssen? Das ist selbst mit Frühbucherrabatt locker 120 Euro pro Person.

Manche müssen nachts losfahren, wo die meisten Züge einfach mal gar nicht fahren. So gut wie alle bringen anscheinend sperrige Gegenstände mit (Bierkästen, Musikanlage, Fernseher), da macht das Zugfahren besonders viel Spaß mit, nicht wahr? Vor allem, wenn man noch Wechselklamotten für ein ganzes Wochenende mitschleppt. Und der Bahnhof vom Zielort dreißig Minuten zu Fuß entfernt. Mit dem Gepäck dann wohl eher 50 Minuten? Oder halt ein Taxi nehmen, das macht nach den Ticketpreisen den Kohl auch nicht mehr fett.


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