Thema:
In was für miese Restaurants manche hier gehen flat
Autor: Felix Deutschland (deaktiviert)
Datum:07.12.19 22:54
Antwort auf:Puh, manche sind echt noch nicht so weit von thestraightedge

Seit ich denken kann habe ich bei jedem (!) Griechen wo ich war, anstandslos die Kalbschnitzel auf meiner "Grillplatte Odysseus" gegen Suvlaki austauschen können, ohne das ich ein einziges mal was extra zahlen musste. Bei jedem Dönerladen kann man nach Wunsch bestellen, sogar bei McDonalds bestelle ich Cheeseburger immer ohne Gurken und bekomme jedes mal einen frisch zubereiteten Cheeseburger ohne Gurken. Die ganze Vertikale an Qualitäts-Tiers der Restaurants sind die guten die, die auf einfache und nachvollziehbare Wünsche der Gäste ohne Diskussion reagieren. Einen Salat ohne Chicken Strips aus der Tüte zu bebröseln und stattdessen ein paar eingelegte Tomaten und Paprika aus dem Glas draufzumachen, okay, nimm halt deinen dummen Aufpreis, aber mach da doch keine diplomatische Krisen-Verhandlung draus. Abläufe Schmabläufe, müssen Allergiker bei denen auch einfach ihren anaphylaktischen Schock durchtanken, weil Le Chef nicht in der Lage ist, irgendwas mit Nüssen OHNE Nüsse zuzubereiten? Lachhaft.

50 Gerichte auf der Karte, bestimmt alles von Pizza über Schnitzelpommes bis Burger und "al Forno" oder wasweißich, absolutes Trash Tier und wahrscheinlich nur deswegen so beliebt, weil sie die Möbel nicht vom Omma Erna geerbt haben und es sonst nix gibt was so viele Mainstream-Geschmäcker bedient. Gibt imo keinen Grund, unabhängig von der Küche (Regional- oder sonstwas) nicht mindestens zwei warme Gerichte auf der Karte zu haben, die vegetarisch und/oder vegan sind und weder ein Salat noch Pommes mit Ketchup. Das können ja auch Gerichte sein, die man gut vorhalten kann, wie Eintöpfe, Currys oder Aufläufe. Und das nicht als Alibi-Ding, sondern in einer Form, in der auch Fleischesser in die Versuchung kämen, sowas mal in ihren Speiseplan einzubinden. Selbst irgendwelche deutschen Braten-Tempel können problemlos eine Lauchquiche oder einen Kartoffel-Brokkoli-Auflauf mit frisch gerösteten Zwiebeln, Tofu-Bolognese, wasweißich anbieten. Das ist kein Hexenwerk, und selbst die hektischsten Küchen müssen _immer_ in irgendeiner Form auf Sonderwünsche reagieren. Kein Restaurant, das Steak anbietet, würde es wagen, es ausschließlich in einem Garzustand für alle anzubieten, weil der Koch was anderes als "Medium Rare" wegen des Stresses nur gegen Aufpreis tut. Und das Personal sollte auch entsprechend instruiert sein, Sonderwünsche einfach aufzunehmen und nicht für jedes abbestellte Kartöffelchen nochmal in der Küche nachfragen. Affig. Einfach nicht mehr hingehen.

Dazu kommt: Unflexibilität hab ich eigentlich nur bei Gastronomen im Bereich der "gutbürgerlichen" Küche erlebt; wenn ich in ein türkisches oder griechisches Restaurant gehe, gibt es standardmäßig immer eine große Auswahl an vegetarischen oder vegangen Gerichten. Allgemein sind die Regionalküchen, aus denen ich die meisten Klagen über Inkompatibilität mit fleischloser oder gar nur -armer Ernährung höre, die quasi aus der englischen und der deutschen Küche hervorgegangene Standard-Amerikanische (Biscuits, Gravy, home-fried potatoes, the lot), unsere, die englische und Japan, für die "Bacon" oder Huhn schlicht nicht unter Fleisch fällt, warum auch immer. Im Rest Ostasiens hast du in jeder Regionalküche eine Menge an Gerichten, die standardmäßig ohne Fleisch auskommt, ob Kimchi Jjigae, vietnamesische Glasnudelstullen oder das volle Programm vom Chinamann, nur komplett mit Seitan statt Fleisch, ohne das man es überhaupt merken würde. In Indien essen hunderte Million jeden Tag komplett vegan.


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