Thema:
Re:AfD Frankfurt/M. geht gegen antirassistisches Schild vor flat
Autor: Felix Deutschland (deaktiviert)
Datum:05.12.19 18:48
Antwort auf:Re:AfD Frankfurt/M. geht gegen antirassistisches Schild vor von Maxiplus

>Ich auch. Der Slogan an sich ist nicht zu beanstanden, doch dass eine Referenz auf respekt.tv politisch nicht neutral sein dürfte, lässt sich kaum bestreiten. Inwieweit sowas innerhalb eines Rathauses zulässig ist, werden die Gerichte nun eben entscheiden.

Seit wann müssen Rathäuser politisch neutrale Orte sein? Gerüchten zufolge sollen einige Bürgermeister sogar unter dem Verdacht stehen, politsch aktiv zu sein.

Es ist bezeichnend, dass eine Partei, die einerseits diese "Freedom-of-Speech"-Campus-Debatte aus den USA nochmal neu und in schlechter aufwärmt, auf der anderen Seite aber selbst gegen Allgemeinplätze keilt, die vor zwanzig Jahren noch am selben Ort als Motto eines Blockflötenkonzerts der örtlichen Grundschule niemandem überhaupt aufgefallen wäre.

Wenn in einem Rathaus bspw. irgendeine Ausstellung mit historischem Bezug stattfindet, ist das ja fast nie unpolitisch (Politisch zahnlos meinetwegen, aber eben nicht unpolitisch). Der DFB positioniert sich politisch mit Anti-Rassismus-Initiativen (Und steht, über den Umweg des Familienhintergrunds einzelner Mitglieder des Herren-A-Kaders, auch im Visier der AfD), obwohl da auch viele krakeelen könnten, dass er allein aufgrund seiner Mitgliederanzahl sich jeden Mucks über Politik verkneifen müsste.

Das ist Anti-Logik von Leuten, die möchten, dass man über den Weg der Semantik irgendwann vergisst, das diese Gesellschaft eigentlich per Design Abwehrmechanismen besitzt, sich selber auferlegt hat und auch einsetzt, die rechtsextremen Parteien das Leben tendenziell eher ungemütlich macht.

Und es ist, da es mittlerweile über so einen langen Zeitraum und in so vielen vergleichbaren politischen Wettrennen bemüht wurde, transparenter denn je.

Wenn zweieinhalb etwas hektische Vorlesungen von einem Hamburger VWL-Professor für so viel Aufsehen sorgen, warum sollte die dauerpampige AfD und deren berufsempörte Boomer-Armee das nicht auch ab und zu? Non-Stories sind sie beide irgendwie.

Die reflexhafte Relativierung fällt halt auf.


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