Thema:
Re:Was ich jetzt programmatisch erwarte flat
Autor: Matze (deaktiviert)
Datum:02.12.19 07:56
Antwort auf:Re:Was ich jetzt programmatisch erwarte von Felix Deutschland

>Ich hatte mit gerade so 20, als vorschriftsmäßig aus dem Kriegsersatzdienst lebenslauflückenlos ins Studium hinübergeglitten, Komilitonen, die über 30 waren und bereits im Berufsleben "stattfanden", teilweise alleinerziehend waren und gucken durften, wie das Geld hereinkam, während ich komplett von meinen Eltern finanziert wurde. Ich würde mir wünschen, dass diesen Leuten ein Studium so leicht wie möglich gemacht wird. Ich würde mir wünschen, dass _jedem_ die Möglichkeit, zu studieren, offenstünde, unabhängig vom Schulabschluss.

Ja. Ich will doch niemanden aus dem Studium werfen. Es gibt genug Studenten, die mit 30 noch nicht fertig sind oder auch erst ein Studium aufnehmen weil sie Kinder haben, längere Zeit krank waren oder schlicht zu viel nebenbei für ihren Lebensunterhalt arbeiten mussten.

Auch kann es u.U. besser sein, einem Arbeitslosen oder von Arbeitslosigkeit bedrohten ein Vollzeitstudium zu finanzieren, als das Geld in irgendeine halbgare Weiterbildung oder Umschulung von überschaubarer Qualität zu stecken.

Mir ging es nur um die Leute, auf die das alles nicht zutrifft, also die bereits eine halbwegs brauchbare Ausbildung und einen akzeptablen Job haben. Wenn die noch studieren wollen, kann man ihnen zumuten, das in Teilzeit zu machen.

In meinen Augen ist das kein Mangel an Solidarität sondern eine Frage der Prioritäten. Hier in Gelsenkirchen wachsen rund 40% der Kinder in Haushalten auf, die Hartz IV beziehen und jeder weiß, was das in Deutschland für deren Bildungschancen bedeutet. Da sehe ich erst mal dringenderen Handlungsbedarf als Leuten, die schon voll im Beruf stehen, noch ein Vollzeitstudium auf Staatskosten zu ermöglichen.


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