Thema:
Re:Das ist eine gute Sache. flat
Autor: dixip
Datum:16.11.19 17:20
Antwort auf:Re:Das ist eine gute Sache. von K!M

>Im Ernst? Schau doch mal welche Zeitung die auflagenstärkste in Deutschland ist!
>die schadet der Demokratie regelmäßig.


Die BILD schadet der Demokratie!??
Sie schadet zweifellos einer vorhandenen Intelligenz bei übermäßigem Konsum.
Aber ansonsten polarisiert und hetzt sie bei populistischen Themen rum. Das ist imo nicht grds. schädlich für eine Demokratie, wie auch eine AFD an sich noch nicht schädlich für eine Demokratie sein muss, wenn sie ein Meinungsspektrum innerhalb des demokratischen Systems abbildet, das vorher kaum bis gar nicht abgebildet war - ihre Methoden und ihre Akteure sind halt vielfach ekelhaft und abstoßend.

Wenn ich von einer "Zeitungslandschaft" lese, denke ich aber auch nicht an die BILD, so wie auch nicht an NTV denke, wenn ich über TV-Nachrichten rede.

Die großen, nationalen Tageszeitungen (FAZ, Welt, SZ, TAZ, FR, Handelsblatt...) und die regionalen/lokalen Zeitungen aber auch ZEIT, Spiegel, evtl. Stern und früher mal Focus (k.A., wie der heute sich so darstellt) sind für mich schon noch ein wichtiger Faktor der Demokratie.

Im Bereich TV gibt es ja den politisch gefärbten öffentlich-rechtlichen Rundfunk, der vielfach auch von Quoten getrieben nach einem hippen Image giert und selbst journalistische Formate mit vorgelesen Twitter-Meldungen von Nutzern "aufwertet".
Den kompletten privaten TV-Bereich würde ich in punkto Meinungsbildung als vernachlässigbar einstufen.

Im Internet findet man neben Playern aus Bereich Presse/TV sehr viel privaten Kram, dem die journalistische Neutralität doch eher öfter fehlt. D.h. ich muss als Nutzer selber filtern und journalistisch arbeiten.

Bei den Zeitungen/Zeitschriften machen das Profis für mich. Und sie machen das mit etwas Zeit, weil sie 1 Tag, 2 Tage, teils Wochen recherchieren können, Inhalte wirklich erarbeiten (relavanter Unterschied zu TV und Social Media). D.h. wir erhalten zu irgendeinem Thema einen fundierten, idealerweise relativ neutralen Bericht mit glaubwürdigen Informationen, vielen Hintergründen etc.

Deshalb halte ich Zeitungen aka Presse schon für wichtig. Ich fand es aber bisher auch immer sehr gut, dass sie KEINE GEZ brauchen und haben wollen, sondern eher stolz darauf sind, ohne Staats-Milliarden Informationen zu erarbeiten. Daher nervt mich das Gejammer jetzt schon. Offensichtlich trägt das Geschäftsmodell nicht mehr, weil die Nutzerzahlen schwinden. Da muss jeder andere auch an seinem Geschäftsmodell arbeiten, statt Dauersubventionen vom Steuerzahler (später soll es mal eine dreistellige MIllionensumme werden, hab ich woanders gelesen!???) einzufordern.

So weit geht meine Liebe dann auch nicht, dass es subventioniert werden sollte, dass in jedem Dorf die 20-30 FAZ,SZ und Welt und Co. nun noch täglich von Mindestlohnsklaven ausgetragen werden können. Dann kauft den Leuten doch ein Tablet, liebe Verlage, und bietet mal attraktive E-Paper-Abos an (und ich hab schon öfter geguckt, aber fucking 46€-monatlich für die digitale FAZ erscheint mir irgendwie arg krass, wenn ich das mal mit sonstigen Entertainment-Abos vergleiche (GamePass, DAZN, Netflix, Spotify,....), vor allen Dingen, wenn man nicht den ganzen Tag Zeit hat, die FAZ-Ausgabe denn auch komplett zu lesen....


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