Thema:
Re:Die Grundrente flat
Autor: suicuique
Datum:11.11.19 11:29
Antwort auf:Re:Die Grundrente von 677220

>>>>>Jetzt ist es endgültig offiziell. Die Rentenversicherung ist keine Versicherung mehr
>>>>
>>>>Im Grunde war sie das nie.
>>>>Sie hat sich aus dem Umlageverfahren finanziert.
>>>>Die Zahl und Zusammensetzung der Beitragszahler und Beitragsempfänger bestimmen seit jeher den RV-Satz sowie die bestimmenden Faktoren der Rentenformel.
>>>>
>>>>
>>>>>Es ist keine Versicherungsleistung mehr, die sich an der Höhe der gezahlten Beiträge orientiert.
>>>>
>>>>eine Orientierung ist bei Kappung (nach unten bzw oben) immer noch gegeben, oder nicht?
>>>>
>>>>Ich würde mir wünschen man würde sich in Sachen Rentenversicherung noch viel weiter vom transportierten Versicherungsgedanken entfernen, der, wie oben angedeutet, immer schon eine Nebelkerze war.
>>>>
>>>>gruß
>>>
>>>Ich finde das holländische System interessant:
>>>
>>>[https://www.zeit.de/wirtschaft/2019-10/grundrente-rentensysteme-vergleich-niederlande-mindestrente-theo-kocken]
>>
>>Ich bin da ob dieser Vergleiche immer ein wenig skeptisch.
>>Zum einen weil die Demographieentwicklungen beider Länder zwar vergleichbar aber nicht identisch sind. Siehe zB [https://www.laenderdaten.de/bevoelkerung/bevoelkerungspyramiden.aspx]
>>
>>Zum anderen weil die Finanzierungsformen und Garantien anders geregelt sind. Siehe zb die Bedenken an Pensionsfonds in Zeiten der Niedrigzinsen.
>>Wenn es der Wirtschaft gut geht ist alle paletti. Sobald der Einbruch kommt, kommt das große Klagen.
>>In Deutschland gab es bis zum Betriebsstärkungsgesetz nicht mal die Möglichkeit des Durchführungsweges einer reinen Beitragszusage in der bAV. Womit auch der Niedergang der bAV in den letzten Jahren leicht zu erklären ist.
>>
>>
>>>Ich finde kein einziger Rentner, egal was er in seinem Leben gemacht oder nicht gemacht hat, sollte im Alter von so wenig Geld leben müssen.
>>
>>Der Satz trifft unabhängig vom Alter zu.
>
>Nein, denn im Alter, vor allem im hohen Alter, kann man nichts mehr an seiner Situation ändern. Einem 30-Jähriger, gesunden Menschen, kann man wohl zumuten vom jetzigen Minimum zu leben (ohne Sanktionen natürlich), er kann ja selbst was dran ändern. Ein kranker, pflegebedürftiger Rentner kann das nicht. Altersarmut ist grundsätzlich ein absolutes NoGo finde ich.


Auf der anderen Seite: Der monetäre Bedarf ist im Alter unter Umständen geringer als wenn die Teilhabe an der Gesellschaft uneingeschränkt möglich ist?

>>Will sagen: du schlägst vor das Existenzminimum neu zu berechnen. Ein valider >Vorschlag. Der natürlich auf die eine oder andere Weise finanzierbar sein >muss.
>
>Ich bin kein volkswirtschaftler, aber ich habe den dringenden Verdacht, dass das alles locker finanzierbar ist. Ist eine ideologische Glaubensfrage.


Natürlich ist es finanzierbar.
Aber im Grunde ist es ein Nullsummenspiel.
Wenn man auf der einen Seite mehr ausgibt, muss man an einer anderen Stelle einsparen.

Ich persönlich würde, wollte man die Finanzierung lösen ohne das RV-System zu verlassen, an den höheren Renten ansetzen bzw. ganz konkret an den jährlichen Anpassungen der Rentenleistungen die über eine Grundversorgung hinausgehen.

gruß


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