Thema:
Re:Frage zur Scheibenwelt flat
Autor: harukathor
Datum:09.11.19 18:41
Antwort auf:Frage zur Scheibenwelt von raist

>Sollte man die Scheibenwelt-Bücher in einer festen Reihenfolge lesen oder kann man da recht gut springen?
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>Ich hätte da irgendwie Lust drauf und habe ein paar Bücher griffbereit. Aber ich will mir auch nichts „kaputt“ machen mit Spoilern einerseits oder nicht verstandenen Plots andererseits.
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>Bin für alle Meinungen dankbar!


Die Reihe baut sich durchaus chronologisch immer weiter auf und wird auch immer vielschichtiger (die ersten beiden Bücher legen den Fokus noch stark auf eher abstruse Situationen und sind nicht unbedingt die am Besten gealtert). Später kann man deshalb durchaus ein wenig zu früheren Büchern gespoilert werden oder mit bestimmten Cameos nichts anfangen. Ich verwende mal die deutschen Titel:

Grundsätzlich gibt es ein paar eher eigenständige Werke wie "Pyramiden", "Maurice der Kater", "Voll im Bilde", "Weiberregiment" (auch wenn ich es fast zur Wachen-Reihe einordnen würde) oder "Einfach göttlich", und dann gibt es Unterreihen wie die Rincewind-Bücher (rund um einen eigentlich komplett unfähigen Zauberer, der rund um die Welt reist und dabei immer mal wieder deren Geschichte beeinflusst), mit dessen "Die Farben der Magie" und "Das Licht der Phantasie" die ganze Scheibenwelt startet und dann mit "Der Zauberhut", "Eric", "Echt Zauberhaft" und "Heiße Hüpfer" fortgesetzt wird. Wahrscheinlich die schwächste Unterreihe.

Dann kann man ganz besondere Hexen in "Das Erbe des Zauberers", "MacBest", "Total verhext", "Lords und Ladies", "Mummenschanz" und "Ruhig Blut" erleben, deren Geschichte noch in "Kleine freie Männer", "Ein Hut voller Sterne", "Der Winterschmied", "Das Mitternachtskleid" und "Die Krone des Schäfers" mit weiter erzählt wird. Hier sind einige meiner absoluten Lieblingsbücher von Pratchett drunter. Die sind meist recht unabhängig vom Rest und sind so auch als Einzelreihe gut lesbar (Achtung: gilt eher nicht für das letzte Buch)

In "Gevatter Tod", "Alles Sense", "Rollende Steine", "Schweinsgalopp", "Der Zeitdieb" dreht sich alles um den hier personifizierten Tod und seine Vertretungen. Hier würde ich auch sagen, als Soloreihe gut lesbar.

Das wohl meist empfohlene Highlight ist die Wachen-Reihe rund um Kommandeur Mumm, die von "Wachen Wachen" über "Helle Barden", "Hohle Köpfe", "Fliegende Fetzen", "Der fünfte Elefant", "Die Nachtwächter", "Klonk!" bis hin zu "Steife Prise" führt. Hier ist es dringend angeraten, die Ankh-Morpork-Reihe chronologisch zwischenzuschieben, da auch die Wache in der gleichnamigen Stadt angesiedelt ist und so sämtliche Veränderungen direkt mitbekommt. Diese beginnt für mich mit "Die Wahrheit" und führt dann mit "Ab die Post" sehr spät einen neuen brillanten Hauptcharakter ein, der sich ebenso in "Schöne Scheine" und "Toller Dampf voraus" beweisen muss. Vor "Steife Prise" sollte man zudem "Der Club der unsichtbaren Gelehrten" lesen (auch wenn manche es überhaupt nicht mögen), da ersteres ein wenig den Twist dieses Buchs verdirbt.


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