Thema:
Re:Sauinteressanter Vortrag, tatsächlich sympathischer Typ flat
Autor: Telemesse
Datum:05.11.19 11:52
Antwort auf:Re:Sauinteressanter Vortrag, tatsächlich sympathischer Typ von Pezking

>>Absolut. Das ist offensichtlich auch diesem Klickzahlen = Werbeeinnahmen als mittlerweile Haupteinnahmequelle der online Medien geschuldet. Hier muss sich dringend mal was in der Medienlandschaft ändern um recht selten gewordenen Qualitätsjournalismus wiederzubeleben.
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>Um mal live von der Front zu berichten: Gute Journalisten haben nicht aufgehört, gute Journalisten zu sein. Es ist nur so, dass sich große Verlagsgruppen mit einer absurden wirtschaftlichen Macht immer weiter ausbreiten, gegen die sich kleinere Verlage und Lokalzeitungen kaum zur Wehr setzen können. Und die werden dann alle gleichgeschaltet und verkommen insbesondere in ihren Onlineablegern zu absolut toxisch-populistischer und komplett hohler Clickbaitscheiße.
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>Da kommt dann plötzlich so ein unfassbarer Humbug bei raus, der seinerzeit sogar mal Leitartikel auf deren Homepage war:
>[https://www.fnp.de/frankfurt/frankfurthessen-wuerde-frankfurt-aussehen-wenn-westeros-waere-staffelstart-april-11556681.html]
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>Große Verlagsgruppen gehen z.B. her und lassen Firmen nur noch bei sich inserieren, wenn diese sich verpflichten, keine weiteren Anzeigen bei anderen Zeitungen zu schalten. Das ist echt Krieg. Die wollen die kleinen Mitbewerber radikal killen.
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>Was man dagegen tun kann?
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>Zeitungen abonnieren, die noch nicht unter so einer Gleichschaltung leiden. Süddeutsche und Zeit zum Beispiel. Und, sofern es nicht eh schon zu spät ist, auch die eigene Lokalzeitung. Und dort auch ruhig mal eine Anzeige schalten, wenn es sich gerade anbietet.


Ich habe hier beide lokale Tageszeitungen aboniert und über die Firma platzieren wir dort jährlich Werbeanzeigen im hohen 5 stelligen Eurobereich. Das Problem ist dabei das die Wirkung der Werbung in den Lokalzeitungen in den letzten Jahren massiv nachgelassen hat. Wir bekommen 80% der Resonanz auf neue Anzeigen aus den Immobilien Internetportalen (Immoscout/Immowelt), die Ausgaben für online Werbungen liegen jedoch nur etwa bei 30-40% der Kosten für Printwerbung. Hier besteht also für mich aus betriebswirtschaftlicher Sicht ein klares Mißverhältniss. Letztendlich ist die Printwerbung vor Ort für uns eher ein Tool geworden um dauerhafte Marktpräsenz zu demonstrieren und einen Wiederholungs/Wiedererkennungseffekt bei den Verbrauchern zu erreichen. Wie lange wir das noch machen werden hängt natürlich auch von unserer generellen Ertragssituation ab.
Faz hatte ich mal aboniert, bin aber ehrlich gesagt zu wenig dazu gekommen sie auch zu lesen. Hier würde ich mir von den Verlagen eine Art Flatratemodell wünschen in der man mehrere Zeitungen bündeln kann. Ich lese ganz gerne mal FAZ, Süddeutsche, Taz, Welt oder auch NZZ aber alles eigentlich zu wenig als das sich ein Einzelabo lohnen würde die sich ja teilweise zwischen 20 und 50 Euro pro Monat bewegen. Hier müssten sich also wirklich mal die Verlage zu einer Zusammenarbeit bewegen anstatt sich zu bekriegen.


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