Thema:
mir geht gerade alles auf den Sack flat
Autor: tofmof
Datum:05.11.19 09:19
Antwort auf:Was ich noch sagen wollte #247 / Greta zieht um von Purple Motion

Ich hab keinen Bock mehr auf die Menschheit. Mir gehen diese kindischen Diskussionen überall auf den Sack. Shitstorms, der ganz Kack. Einerseits Verschwörungsschwurbler und rassistische Dummheit und auf der anderen Seite die Zeigefinger schwingenden Deppen, die denken sie sind das Maß aller Dinge.
Ja, auch ich hab lange mit getanzt und tue das auch leider ab und zu immer noch. Aber was mich echt nervt, ist dieses Freund-Feind-Schema. Wie damals, als ich in einem Punkt einem Forenmitglied zugestimmt hatte, der in anderen Diskussionen rechte Scheisse verbreitet und darauf hin eine PM erhielt, wie ich das denn nur tun könne. Ich habe inzwischen gelernt, auch konservative Meinungen zu akzeptieren und die Menschen nicht als Feinde zu sehen. Hier gibt es auch leider einige, die gar kein Interesse haben, eine echte Diskussion zu führen, oder den anderen zu überzeugen. Ich könnte manchmal im Strahl kotzen, wenn ich manch arrogante Formulierung hier im Forum lese. Anstatt "ja, aber der Politiker AB hat neulich das hier gesagt, was dem was du sagst widerspricht" wird ein "Vielleicht sollte der Herr sich mal näher mit AB beschäftigen, bevor er hier so ne Gülle absondert". Diese "höfliche" Art ist einfach nur passiv-aggro Scheisse. Warum besteht überhaupt kein Interesse mehr an Konsens?
Ich kenne Leute, die glauben an Pizza Gate, Chemtrails und Aliens und trotzdem mag ich die, so wie sie sind. ich muss auch nicht jeden konservativen Deppen aus meine Friendsliste schmeissen.
Ganz schwieriges Thema: Feminismus. Denn was da inzwischen von selbst ernannten Twitter-Feministinnen für Säue durchs Dorf getrieben werden, ist beängstigend. Da wird ein Shitstorm nach dem anderen losgetreten und die Meute folgt brav, ohne Geschichten und Sachverhalte vorher zu prüfen. Und das Schlimmste ist: man kann nur verlieren (sofern man Mann ist). Ich habe das bei einem Bekannten miterlebt und es war erschreckend. Ich kenne auch privat Fälle, wo für jeden Scheiss dann auf einmal die Männer an sich schuld sind, auch wenn es damit absolut nichts zu tun hat. Das traurigste daran ist aber, dass der Feminismus noch immer bitter nötig ist, es massig Baustellen gibt, diese aber wegen irgendwelcher Shitstormkacke die Aufmerksamkeit nicht bekommen.
Die grösste Sorge bereiten mir aber beide Seiten bezüglich Klimakrise. Auf der einen Seite Klimawandelleugner, die praktisch täglich posten, warum eigentlich alles, was gegen den Klimawandel unternommen wird, Unsinn ist (oder halt, dass er komplett nicht existent ist), auf der anderen Seite Menschen, die Flughäfen blockieren und SUV zerkratzen.
Auch wenn ich instinktiv erstmal auf Seite der Aktivisten bin, geht es in einer Demokratie natürlich garnicht, sich über andere und geltendes Recht zu stellen. Warum nicht? Weil ich das auch bei rechten Spinnern nicht will! Denn wenn "wir" uns da über andere stellen, werden wir auf lange Sicht die Demokratie und den Rechtsstaat aufs Spiel setzen.
Seid nachsichtig mit mir. Vielleicht hab ich ja auch einfach nur den Herbstblues...


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