Thema:
Re:Pfeiffer warnt vor Computerspielen, schon wieder flat
Autor: token
Datum:04.11.19 14:00
Antwort auf:Re:Pfeiffer warnt vor Computerspielen, schon wieder von ChRoM

>>Und warum performen Mädchen dann besser? Gesellschaft, Eltern und Schule dürften da nicht anders sein als bei den Jungs.
>
>Siehe z. B. [https://www.spiegel.de/lebenundlernen/schule/geschlechter-studie-schulen-benachteiligen-jungen-massiv-a-612997.html]


Die Exotenquoten gibt es an den (mies bezahlten) Grundschulen und Kitas.
An Gymnasien wurde mittlerweile auch ein dezenter Frauenüberschuss erreicht. Aber der ist recht schlank, und die angemoserten Jungenprobleme fallen doch in diesen Bereich.
Die Frauenverschwörung fängt da schon ein wenig an zu wackeln.

Da ich das interessant fand ob unser Bildungswesen so von Frauen dominiert wird, mal etwas quer gelesen und auf das hier gestoßen:
Jungen fallen ab – sind die Frauen schuld?
Ist der Frauenüberschuss in den Kollegien womöglich verantwortlich für die im Schnitt schlechteren Schulleistungen von Jungen? Wohl nicht: In einem Festvortrag bei der akademischen Abschlussfeier für die Absolventen der Lehramtsstudiengänge im vergangenen Jahr legte die Inhaberin des Lehrstuhls für Grundschulpädagogik an der Universität Würzburg, Prof. Margarete Götz, anhand historischer Befunde dar, dass Mädchen schon früher besser in der Schule waren als Jungen. Und zwar auch schon zu Zeiten, als von einem zu hohen Frauenanteil an Schulen keine Rede sein konnte. So schnitten im Jahr 1878 die Mädchen unter den insgesamt 9.000 Prüflingen der Primarschulen der deutschsprachigen Schweiz besser ab als die Jungs. Götz: „Damals war die Schule noch fest in der Hand der Männer.“

Die Abiturientenquote war bei Mädchen 1981 erstmals höher war als bei Jungen. Bis 1989 blieb dieser Vorsprung nahezu konstant, danach vergrößerte er sich stetig. 2007 machten etwa 30 Prozent aller Mädchen eines Altersjahrgangs das Abitur, bei den Jungen waren es nur rund 21 Prozent. Ob ein Junge oder Mädchen in der Schule gut oder schlecht ist, das liege an vielen Faktoren. Jedoch garantiert nicht am Geschlecht der Lehrkraft (was tatsächlich mehrere Studien bestätigt haben, die die Leistungen von männlichen Schülern untersuchten, die vorwiegend von Männern unterrichtet wurden – ohne Effekt).

[https://www.news4teachers.de/2016/11/jetzt-ist-es-quasi-amtlich-lehrer-ist-ein-frauenberuf-die-letzte-maennerbastion-das-gymnasium-ist-gefallen/]

Dieser Erklärungsansatz die Frauen seien schuld weil sie Jungen benachteiligten erscheint mir generell intuitiv äußerst krude und sehr kurz gesprungen, bedient aber sehr zielsicher die bekannten Profile wenn man auf der Suche nach "dem einem" Täter für komplexe Misstände unterwegs ist.


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