Thema:
Re:Was macht die Sparkasse mit meinem Geld? flat
Autor: Phil Gates
Datum:04.11.19 11:00
Antwort auf:Re:Was macht die Sparkasse mit meinem Geld? von Pezking

>>Die Frage kann ich mir quasi selbst beantworten, ich finds dennoch erstaunlich: Überträge von Konten innerhalb der Bank sind eigentlich immer da. Mein monatlicher Sparbetrag aufs Tagesgeldkonto allerdings ist Freitag abgegangen, und kommt wohl erst morgen auf dem Zielkonto an. Das ist doch schon dreist, oder?
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>Gerade meine Frau neben mir auf dem Sofa gefragt.
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>Gewinnbringend anlegen kann es die Sparkasse gerade dank Minuszinsen nicht.
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Nullzinsen betreffen nur diejenigen, die Geld einfach so auf dem Konto rumliegen lassen. An der Börse oder auch bei anderen Investments kann man schon noch Geld  mit Geld verdienen.

>Sie können das Geld bestenfalls für Null bei der EZB parken. Also auch ohne Profit.
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>Sie vermutet deshalb rein administrative Gründe.


Welche sollen das denn bei einer Online-Überweisung sein? Das läuft vollautomatisch. Wenn Paypal oder VISA/MasterCard es schaffen, quasi in Echtzeit zu buchen, sollte das die Good old Sparkasse auch können. Aber don't get me started. Ich betreue gerade im privaten Umfeld eine Auseinandersetzung mit der Sparkasse. Infolge einer Erbschaft (leider nicht zu meinen Gunsten) haben wir Akten über drei Jahrzehnte gesichtet und dabei unfassbare Falschberatungen festgestellt. Das fängt an mit Provinzial (welche ihre Verträge über die Sparkassen vermitteln) Lebensversicherungen, welche der Erblasserin als Ausbildungsversicherungen für ihre Enkel verkauft wurden. Tatsache ist, dass die Verträge so gestrickt sind, dass im Falle des Todes des Enkels dieser 25.000 Euro erhält. Tolle Ausbildungsversicherung... Und als Kapitalanlage auch unbrauchbar, da die Verträge bis weit in die zweite Hälfte dieses Jahrhunderts laufen, wenn die Begünstigten um die 80 sind. Naja, kann ja sein, dass sie dann noch mal studieren wollen...

Dann hat man 1990 einen Kredit gewährt, welcher keine Tilgung und nicht einmal Zahlung von Zinsen enthält, der Kredit sollte am Ende der Laufzeit, also nach 5 Jahren und bei einer Verzinsung von 9% abgelöst werden. Über die Jahrzehnte gab es mehrere Novationen, mit immer verworreneren Tilgungsmodalitäten über Verrechnungskonten, welche normale Girokonten mit astronomischem Dispo (EUR 8.000, komplette Darlehenssumme ursprünglich 50.000) zu schlanken 17% Sollzinsen waren, die Details erspare ich uns, das ist ein ziemliches Chaos, es hat Wochen gedauert, das aufzuarbeiten, jedenfalls will die Sparkasse nun ein Vielfaches der ursprünglichen Darlehenssumme, wenngleich sie selbst durch Falschberatung dafür gesorgt hat, dass das Darlehen notorisch notleidend war und sie sehr wohl ein Mehrfaches der ursprünglichen Darlehenssumme erhalten hat UND bei richtiger Beratung die Tilgung des Kredits binnen weniger Jahre kein Problem gewesen wäre. Man hat hier die Gutgläubigkeit und geschäftliche Unerfahrenheit massiv ausgenutzt. Ich krieg Pickel wenn ich "Sparkasse" nur höre. Man kann über die Privatbanken sagen, was man will, aber wenn ich mir so die Rechtsprechung anschaue, dann bekommt keiner so oft juristisch auf den Sack, wie die Sparkassen...


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