Thema:
Re:Verurteilungen nach angezeigten Vergewaltigungen flat
Autor: Mampf
Datum:03.11.19 17:03
Antwort auf:Re:Verurteilungen nach angezeigten Vergewaltigungen von Lord Chaos

>>Fassen wir zusammen: Ein Fachanwalt aus dem Bereich Sexualrecht verfasst einen Text darüber, dass die Dunkelziffer erfundener Vergewaltigungen sich nicht genau festmachen lässt, es aber mehrere Indizien gibt, dass sie höher liegt als gemeinhin angenommen - und verlinkt dabei auch entsprechende Studien (und eine Pressemeldung, die sich später als Ente herausstellt).
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>>Was jetzt passiert: Du greifst den Anwalt an ("nicht objektiv!") und unterstellst zwischen den Zeilen auch einfach mal, dass er die Presseente absichtlich nicht richtig gestellt hätte. Was nicht passiert: Wir reden nicht über die tatsächliche Dunkelziffer. Nicht über die validen Studien, die ebenf alls verlinkt wurden. Wir reden einfach nur über die Person, die die unliebsame Nachricht überbringt. Argumentum ad hominem at it's best. Und ein Lehrstück für moderne Debattenkultur im Internet und ganz besonders hier im Forum. Eine hohe Quote erfundener Vergewaltigungen? Brucht doch niemand, möchten wir nicht haben. Bloß keine Fakten zulassen, die der eigenen Haltung widersprechen. Kann man machen, ist aber der Tod jeglicher Diskussionskultur.
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>Ich greife den Anwalt nicht persönlich an, sondern stelle lediglich fest, dass man durchaus erkennen kann, dass hier sicher Niemand spricht, der eine objektive Herangehensweise hat, sondern eigene Interessen vertritt.
>Dies untermauer ich dadurch, dass ich dir Texte von dem Anwalt zitiere, in denen er davon spricht, dass einem Opfer automatisch geglaubt wird, was schon einmal nicht richtig ist, ebenso verweisen tse und ich darauf, dass dein Experte immer noch eine Ente mit den Worten „die Zahl ist von der Polizei!“ zitiert, was seit fast einem(!) Jahr schon korrigiert wurde. Kann ja schon mal passieren, dass man das dann vergisst zu korrigieren, ne?
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>Ebenso verweise ich auf Texte von ihm, die man getrost als fragwürdig bezeichnen kann, denn auch ein besoffenes „Nein“ bleibt ein nein und nicht ein „bedauernswertes“ Missverständnis.
>Ich mach dem Anwalt auch keinen Vorwurf, nochmal, der Mann ist Experte für das Verteidigen von vermeintlichen Sexualstraftätern und als solcher will er potentiellen Mandaten sicher auch vermitteln, dass er dafür bestens geeignet ist - nur macht ihn das noch lange nicht zum Experten für die Dunkelziffer, zumal er ja wohl auch kein Problem damit zu haben scheint, nach wie vor mit einer Zahl zu hausieren, die nachweislich falsch ist - eine Sache, die er selbst an anderer Stelle kritisiert hat. Fakten sehen jedenfalls nach meinem Verständnis dann doch anders aus.
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>Ich finde, ich habe damit meinen Standpunkt, wieso ich ihn nicht als neutrale Instanz sehe, sehr sachlich untermauert.
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>Und was du Debattenkultur betrifft - zu dieser trägst du mit deiner ständigen Opferrolle wirklich sehr viel bei.
>Niemand bestreitet, dass es auch Falschbeschuldigungen gibt, aber was ich bezweifle ist, dass diese Quote sonderlich hoch verglichen mit tatsächlichen Vergewaltigungen ist, von der Dunkelziffer der Opfer, die sich aus Scham, Druck des Umfelds etc. nicht trauen, den Täter anzuzeigen, mal ganz zu schweigen.
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>Meinem persönlichen Eindruck nach gibt es nach wie vor viele Männer, für die ein Nein kein Nein ist, dazu reicht ein Blick in diverse PuA Foren oder wie sich Männer hier teils während der Wiesn verhalten, ich hatte nicht nur eine Kollegin unter den „Rosenmädels“, die sich an die Security gewendet hat, weil ihr so ein Arschloch unter den Rock oder an die Brust gegriffen hat.
>Und wenn ich mir überlege, dass es gerade mal 20 Jahre her ist, dass Vergewaltigung in der Ehe strafbar wurde, will ich lieber nicht wissen, in wievielen Köpfen noch das Recht auf Beischlaf verankert ist.




Jaq, das Thema an sich ist ein sehr schwieriges. Eben weil einerseits viele Männer kein Nein kennen, Frauen gerne ausgenutzt werden und viele Frauen auch probleme haben, darüber zu reden. Aber genauso ist es sehr sehr riskannt, wie schnell da auch Falsche VOrwürfe vorkommen können. Es ist nur besonders ärgerlich, dass bei Debatte um diese Thematik selten aus Objektiven BLickwinkel Diskutiert werden kann: Entweder du hast irgendwelche Konservativen Anti Mee-Too Hansel, oder Moralisten, die die Rechte der Frau damit scheiden sehen, bzw im Gegenüber einen konservativen Mee_Too Hanselerkennen meinen, und dementsrpechend auch nciht in der Lage sind, Objektiv zu debattieren.

In der Sozialen Arbeit werden wir Mitarbeiter immer davor gewarnt, ohne Begleitung mit dem gegensätzlichen Geschlecht zu verbleiben. Man soll immer für Augenzeugen sorgen, damit eine falsche Anschuldigung ausbleibt. Ich halte diesen Umstand für nicht Sachdienlich, es erschwert meine Arbeit. Es dient als Risikoschutz für meine Karriere und für den Ruf der Einrichtung. Ich halte diesen Umstand für Problematisch und jeder MA sollte wissen, welches Risiko er da eingeht.


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